Jetzt hat mich das Wochenende auch wieder. Also nächstes. Was bedeutet, ich werde die Füße hochlegen und keine Gerten und Schibbi-Schabbis mehr sehen. So ein Wochenende auf der Messe ist ja doch irgendwie anstrengend. Trotzdem macht das auch sehr viel Spaß. Was primär an euch liegt, die ihr zum Stand gekommen seid und mir Hallo gesagt habt, Geschichten erzählt habt, oder einfach nur ein Buch kaufen wolltet.
Ich habe kuriose Geschichten gehört (Oh, Gott, manches war echt schlimm … ich bin so froh in meinem Stall zu sein und nicht woanders), lustige Geschichten, traurige Geschichten – kurzum, so wie es hier auch zugeht, nur eben mit Gesicht.
So hatte ich ganz unterschiedliche Altersklassen zu Gast, Sechzehnjährige, Sechzigjährige, alles dabei. Rennsportler, nicht Rennsportler, eben alles, kreuz und quer.
Es war ja schon ein bisschen lustig. So insgesamt. Erstaunlich viele Kinder greifen sich nämlich mein Buch, tragen es zu Muttern und fragen: “Mami, kann ich das haben?” Manche Eltern kommen und fragen. “Ist denn das was für Kinder?” Ich verneine … besser ist das. Zu wenig Sarkasmusverständnis in dem Alter. Andere Mütter fragen gar nicht, die lesen den Titel und packen das Buch mit spitzen Fingern zurück. Während ich kichernd am Stand stehe. Merken die gar nicht. Es gibt nichts Spannenderes als solchen Leuten dann mal real dabei zuzusehen, wie viele Vorurteile sie haben.
So sieht man zum Beispiel Leute, die stehenbleiben, herzlich über den Titel lachen können und dann weitergehen. Andere kommen näher, lesen, als könnten sie gar nicht glauben, was da Schlimmes steht und gehen dann kopfschüttelnd weg. Beinahe angeekelt. Damit möchte man aber nix zu tun haben. Schließlich steht da Arschloch. Die gucken sich bestimmt auch ab Bauchnabel abwärts nur noch im dunkeln an. Schließlich könnte man da auch schmutzige Dinge sehen.
Generell ist es erstaunlich zu beobachten, was sich vor dem Buch für Dialoge abspielen. Ja, ich lausche. Ich bin neugierig, ich bin immerhin die Autorin und selbst, wenn ich gerade in ein Gespräch mit jemandem vertieft zu sein scheine, kriege ich schon mit, was die Menschen so sagen.
“Ne, das mag ich nicht, das ist scheiße.”
Die Freundin ist aber anderer Meinung: “Hast du das überhaupt gelesen?”
“Nein. Aber der Titel …”
Es ist spannend als Autor zu sehen, wie Leute auf dein Buch reagieren. Das hat man sonst nie. Jedenfalls nicht live. Höchstens mal in Form von Rezensionen bei Amazon und Co. Aber dieses live gucken, das hat was. Bisschen wie Kino. Nächstes Mal nehme ich mir Popcorn mit, das ist sicher.
“Und wer sind Sie?”
“Die Autorin.”
“Und warum futtern sie Popcorn?”
“Macht nen schlanken Fuß.”
Andere deuten aus der Ferne auf mich: “Das ist die Nika. Die macht Arschlochpferd, voll cool!” Dann kommt doch rüber. Ich beiße gar nicht. Und ich bin auch nicht zu busy mit rumstehen oder Lammfell streicheln. Okay, wenn ihr einfach nicht mit Fremden quatschen wollt – versteh ich auch. Ich mag auch nicht einfach fremde Leute ansprechen. Also wenn ich nix zu sagen habe. Oder nur mal gucken will.
Ich habe mich trotzdem wahnsinnig über jeden gefreut, der zum Stand kam und sich auf einen kurzen Schwatz, eine Zigarette, ein Selfie oder sonstwas eingefunden hat. Und das ganz ohne Selfiestick! Jeah! Ich habe überhaupt nur einen auf der ganzen Messe gesehen.
Dafür habe ich Meeresfrüchte bekommen (Danke <3) und ganz viele Leute kennengelernt.
Daher sage ich ganz herzlich danke für eure Besuche und die netten Worte! Es war sehr cool euch mal in Real zu treffen!
Vielen Dank an meine arme Redakteurin Bettina (die jetzt ALLES über Fellsättel weiß, inklusive was sie kosten und wem was passt - obwohl sie gar nicht mehr reitet) und Alex von Piaff, deren Stand ich mit nutzen durfte.
Deswegen: Das war cool, das machen wir nochmal!
Foto: Da wohnt das Arschlochpferd.
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