Manchmal trifft man als Reiter auf die Polizei. Nicht, weil man was falsch gemacht hat, sondern weil die auch am Straßenverkehr teilnehmen. Oft sind die aber überfordert, wenn sie sich mit diesem unbekannten Straßenteilnehmer Pferd konfrontiert sehen. Irgendetwas müssen sie doch jetzt damit machen. Nur was?
Ich komme meines Weges, ein Reitweg auf der anderen Seite der Straße, ich möchte also hinüber und warte. Ein Polizeiauto hält an. „Möchten Sie da rüber?“
„Ja.“
„Haben Sie denn auch eine Plakette?“
Ich denke mir … ohooo! Fachwissen. Aber auch ein bisschen farbenblind, die ist doch an meinem Martingal.
Ich deute also darauf: „Hier.“
„Nein, ich meine Plakette!“ Und guckt so komisch in Richtung Kopf.
Ich erkläre: „Die habe ich an den Halsriemen hier gemacht.“
Polizist: „Nein, die muss doch im Ohr sein.“
„Wie bei Rindern?“
„Ja.“ Glücklich, dass ich das jetzt verstanden habe und demnächst meinem Pferd das Ohr pierce, fahren sie davon.
Auch morgens sind die spannend. Ich bin, wie immer, um halb vier morgens unterwegs. Es ist der erste Mai, ich muss ganz normal arbeiten und wir haben auch noch Pferde auf nem Renntag. Werde aber angehalten.
„Was machen Sie denn hier so früh?“
„Arbeiten.“
„Wie? So früh?“
Ich weise die beiden, auf die Ironie dahinter hin – die arbeiten doch auch.
„Wo arbeitet man denn so früh?“
„Im Rennstall.“
„Haben Sie etwas getrunken?“
„Nein, ich fahre zur ARBEIT!“
„Kommen Sie von einer Feier?“
„NEIN! ARBEIT! A-R-B-E-I-T! Da will ich hin!“
„Sie sehen aber müde aus. Und Sie sind sehr dreckig! Sind Sie mit einem Alkoholtest einverstanden?“
Na, was soll ich da jetzt sagen. Nein?
Und mit dem Pferd durch die Ortschaft. Ein Streifenwagen hält:
„Sie können nicht auf der Straße reiten!“
„Nein? Aber wo soll ich sonst hin?“
„Na, auf den Bürgersteig.“
Er wedelt mich weg, wie eine nervige Fliege. Ich gehe kurz auf den Bürgersteig, quetsche mich und die Prinzessin an ein paar parkenden Autos vorbei und kehre auf die Straße zurück, als die außer Sichtweite sind. Möchte sehen, wie die einen Kutschfahrer auf den Bürgersteig schicken. Straßenverkehrsordnung haben die wohl auch nur vorgetanzt bekommen.
Außerdem: Pferde sind ja gleich.
Bin mit einer Freundin draußen. Sie auf einem roten Pony, ich auf dem weißen Riesen. Er ist unübersehbar, quasi.
Streifenwagen hält uns auf dem Weg zum Feld an.
„Wir haben Beschwerden über sie bekommen.“
Wir glubschen uns gegenseitig etwas verwirrt an. „Wieso? Wir kommen doch gerade aus dem Stall?“
„Nein, der Bauer ABC hat sich gerade über Sie beschwert.“
„Wieso? Den kennen wir erstens nicht und zweitens, weswegen denn?“
„Sie sind über sein Feld geritten. Dabei sind Feldfrüchte zerstört worden.“
„WIR? Wir kommen gerade aus dem Stall. Da hinten. Sie können ihn noch sehen.“
Kollege Superschlau springt ein: „Ach, gibt es hier mehr Pferde?“
„Mja … Auch mehr Ställe …“
Foto: Ich muss euch echt enttäuschen: Keine Ahnung, wo man das Bitless Bridle bekommt. Ich hab meins Second Hand gekauft.