Reiter sind scheinbar sehr kollektiv der Meinung, dass manche Dinge gratis sein sollten. So benehmen sie sich dann auch. Das fängt mit Kleinscheiß an und hört mit ganzen Dienstleistungen auf. Pferde sind schließlich teuer. Da kann ja keiner erwarten, dass das Drumherum auch so teuer ist. Da muss es doch auch mal was umsonst geben.
Heute gucken wir uns mal eine Hitliste an der Dinge an, die Reiter gerne versuchen gratis zu bekommen. Völlig ohne Schamgefühl!
1. Futter
Futter kann man im Vorbeigehen einfach zu schnell einstecken. Diese einladenden blauen Tonnen. Heu. Ach, wer merkt das schon, wenn man da mal ein bisschen klaut? Das ist doch ein großer Selbstbedienungsladen.
2. Tierarzt
Der kann doch wohl mal umsonst aufs Pferd gucken, wenn der gerade eh da ist? Der andere Miteinsteller bezahlt ja die Anfahrt. Da kann man sich problemlos vormogeln, auf eine imaginäre Wunde deuten und laustark fragen: „Muss er sterben?“ Gratis medizinischer Rat ist doch der beste Rat. Deswegen ist wohl auch Facebook so beliebt.
3. Schmied
Nicht so sehr der Schmiedetermin an sich, aber alle nachfolgenden Termine dürfen auch gerne gratis sein. Nämlich die, wo das Pferd sich wöchentlich mindestens ein Eisen abzieht. Wäre ja alles gar nicht passiert, wenn der blöde Sack seine Arbeit machen würde. Ein oder zweimal kommt der sicher. Aber nur weil Madame mal wieder durch den Schlamm heizen muss, obwohl das Pferd die bröckeligsten Hufe hat, kommt der nicht ständig gratis.
4. Dienstleistungen von „Ungelernten“
Was soll denn das sein? Na, ganz einfach. Niemand ist professioneller Halfterbesticker IHK geprüft. Aber deswegen gibt es ja trotzdem Leute, die schön Halfter besticken, oder Bilder von Pferden malen. Ganz ohne Diplom. Aber bezahlen? Nein, die machen das ja eh schwarz. Die kriegen eine Packung Merci und dann muss sich das auch erledigt haben. Was? Keiner will umsonst zig Arbeitsstunden für mich aufwenden? Unverschämt.
5. Halfter, Stricke, Hufkratzer und Gerten
Darüber habe ich ja bereits schon mal geschrieben, aber es ist ja nach wie vor so: All diese Dinge sind Freiwild. Die kann man sich ruhig mal leihen. Machen ja alle. Und weil die einem so gut gefallen, wandern die gleich in die eigene Putzkiste. Wer liebt es nicht, sein eigenes Halfter an der Box eines fremden Pferdes einzusammeln?
6. Aufgabenhefte
„Kann mir mal schnell jemand die A Drölf schicken?“ Warum Aufgabenhefte kaufen, wenn man die ständig schnorren kann? Sieht man auch bei Facebook oft. Der Hinweis, dass das illegal ist, der stört die Schnarchnasen nicht, nein, da soll man halt nicht so spießig sein. Turniere reiten, aber kein Geld für ein Aufgabenheft haben ist äußerst beliebt. Außerdem haben die natürlich alle eins, die haben es gerade nur nicht greifbar *zwinkerzwinker*
7. Pferdebücher
Kann man sich selbstverständlich leihen. Aber so weit gehen Reiter gar nicht, nein, die fragen, ob man mal ne Seite abfotografieren kann, wenn es um eine konkrete Übung geht (siehe Aufgabenheft). Das ganze Buch lesen, weil die Sachen aufeinander aufbauen? Neee. Das dauert so lang und das sind auch viel zu viele Buchstaben.
Foto: Herbst! Yay!