Reiter untereinander benehmen sich ja schon manchmal kurios. Daher brauchen sie im Stall umso mehr Gebote oder Verbote – nicht einmal unbedingt zwischenmenschlicher Natur, sondern so als Hinweis, was man im Stall vielleicht besser nicht tut. Denn wenn ich mir so ansehe, wie manche Reiter sich in ihren „eigenen“ vier Wänden so benehmen, dann wird mir manchmal echt anders.
Da werden Heulieferungen angenommen und der ganze Stalltrakt ist anschließend grün und keiner will es kehren. Oder es wird überall geparkt, weil Reiter ja bekanntlich total schlimme Fußgebrechen haben, sodass sie niemals bis irgendwohin laufen können. Dazu kommt natürlich noch, dass grundsätzlich manche Leute denken, der Stallbesitzer erstellt seine Regeln nur, weil er ein gemeiner Mensch ist und auf gemeine Menschen muss man ja nicht hören. So sind ständig diese Dinge zu beobachten, wenn man genau hinschaut (oder manchmal gar nicht so genau schauen muss, weil sie so offensichtlich dreist sind …).
Und ja … alles davon habe ich schon erlebt. Und bei einem Punkt bin ich sogar schuldig.
1) Der freie Platz vor dem Stalltor ist NICHT der Parkplatz für besonders Bequeme.
2) Wenn der Stallbesitzer sagt, dass der Heuboden tabu ist, weil dort Löcher drin sind, meint der das auch so. Das funktioniert nicht nach dem Prinzip: Wer eins findet, darf es behalten.
3) Weideflächen sind keine Sonnenwiese für Reiterlein. Besonders keine fremden Weiden. Sich anschließend zu beschweren, weil man nicht gesehen wurde, während die Pferde drauf sind, ist nicht sonderlich ratsam.
4) Fegen ist nicht out und 90er, sondern eine Pflicht. Und die Leute, die einen darauf hinweisen, sind auch nicht spießig und blöd, sondern normal.
5) Auch wenn man das gerne hätte: Stallhelfer sind keine Hiwis, die einem das Zeug hinterhertragen, weil man zu dämlich ist, daran zu denken, es wieder wegzuhängen.
6) Putzplätze müssen nicht wie Sonnenliegen im Urlaub behandelt werden, Handtücher oder Halfter gelten definitiv nicht als Reservierung.
7) Das mit der Hallentür ist nicht optional. Primär aus Sicherheitsgründen. Sekundär kann man es auch 10 Sekunden Aufmerksamkeit für die eigene Wichtigkeit nennen. Ist aber scheißegal, es haben trotzdem alle zu rufen: „Tür frei, bitte“. Und das „Bitte“ ist auch keine Option, sondern ein Bestandteil.
8) Hufeisen gehören nicht auf den Mist. Auch wenn sie für die Tonne sind.
9) Der Parkplatz ist keine Motocross-Strecke und die Blumenbeete darauf auch kein Gratisfutter für schlecht erzogene Pferde.
10) Schreien, brüllen und tramplen mag ja bei manchen Leuten vollumfänglich im Repertoire des Körperklauserismus inkludiert sein, allerdings ist es trotzdem scheiße, das direkt an der Halle zu machen.
11) Auch wenn Springen Spaß macht und Sprünge wegräumen nicht – sie einfach stehenzulassen, macht sie weder unsichtbar noch die Halle besonders bereitbar für alle Nichtspringer.
Foto: Der kennt mein Auto gut. Primär weil ich es gerne vor dem Tor parke … aber zu meiner Entschuldigung: Ich bin die einzige mit Auto und alle kommen noch dran vorbei!