Reiter sind ständig auf Messen unterwegs, denn in Deutschland gibt es ganz schön viele. Manchmal mit Pferd, manchmal ohne, manchmal zu den Vorführungen, manchmal nur zum shoppen und manchmal auch nur, weil sie nichts Besseres zu tun haben und das gerade in ihrer Nähe ist.
Manchmal habe ich den Verdacht, dass ich Messen irgendwie falsch besuche, jedenfalls wenn ich mir angucke, wie aufwändig Leute ihre Messebesuche planen. Da wird akribisch ausgerechnet, wie viel Geld mitgenommen wird, seitenlange Einkaufslisten geschrieben, oder Showacts minutiös durchgetimed. Deswegen gucken wir uns heute mal die Messespinner … Pardon … Messetypen in der Reiterwelt an:
Die Shopping-Geschädigte
Die weiß, dass es auf der Messe teuer ist, aber das macht ihr nichts. Sie hat ein Budget und das wird gefälligst auch auf den Kopf gehauen. So richtig brauchen tut sie nichts, aber sie fragt gerne mal in Pferdegruppen nach, ob denn 500€ wirklich reichen, um drei Schibbi-Schabbis und ein paar Leckerlies zu kaufen. Anschließend postet sie uns diverse Fotos von ihrem Kofferraum. Wow. Wir sollen sehen, dass sie Geld und ein Auto hat. Und einen Kofferraum mit drölfhundert Tüten. Die trägt wahrscheinlich ihr Haussklave rein.
Die ich-brauch-das-wirklich-Tante
Sie macht es ähnlich wie die Shoppinggeschädigte, nur behauptet sie ständig steif und fest, dass sie genau DAS jetzt wirklich brauchte und nur deswegen auch auf der Messe war. Das kann Glitzerhuffett, oder ein witziger Schlüsselanhänger sein. Doch, doch die braucht das echt! Aus Gründen! Sie wird niemals einsehen, wie sinnlos ihre Einkäufe sind. Lassen wir sie in ihrem Glauben, dass sie eine lustig leuchtende Schibbi-Schabbi wirklich dringend braucht.
Die Durchgeplante
Die Durchgeplante macht sich schon Wochen vorher einen Wegplan, kennt sämtliche Messestände mit Vornamen und Nummer und hat eine Liste, die länger ist als die von Oskar Schindler. Und sie ist präzise. Sie guckt nicht, sie läuft auf das Teil zu, was sie haben will und schleppt es zur Kasse. Zack und weiter. Mitmenschen, die mit der Durchgeplanten gehen und ihren Weg durcheinander bringen, sind ihr ein Graus und machen sie übellaunig. Manchmal hält sie aber auch an. Um zu essen.
Die durchgeplante Showguckerin
Die andere Variante der Durchgeplanten. Nur ist diese hier über sämtliche Rahmenveranstaltungen informiert. Man kann sie mit ihr nur nicht genießen, denn für ihren Terminplan bräuchte sie Hermines Zeitumkehrer. So kann es einem passieren, dass man zehn Minuten in einer Show mit ihr sitzt, dann aber aufstehen muss, weil ihr minutiöser Plan besagt, dass man jetzt auch noch was von der Islandpferdevorführung mitbekommen muss, nachdem man vorher eine Trail Aufgabe angeschaut hat.
Die Trödeltante
… braucht drei Tage um überhaupt mal mehr als nur zwei Shops zu sehen. Sie wird von allem abgelenkt. Hier glitzert eine Schibbi-Schabbi, da hinten ist ein süßer Friese und dort das YouTube Sternchen Bummel – der busengrabschende Berber. Außerdem erzählt da gerade jemand was über Ponys ins Mikrofon. Dauernd geht sie verloren, wird aber irgendwann wiedergefunden. Sie kauft meistens nichts, weil sie viel zu vielen Reizen ausgesetzt ist und sich daher nicht entscheiden kann.
Die Ich-könnte-ja-mal-was-mitnehmen-Dame
… Sie weiß, dass sie es nicht braucht. Aber sie nimmt eben gerne Sachen mit. Denn auf eine Messe fahren und nichts kaufen ist doof. Immerhin kauft sie moderat ein, verkackt trotzdem am Ende beim Preisvergleich und sieht kurz vor Messeschluss dieselben Reitstiefel, die sie vorher gekauft hat, noch mal 10 Euro billiger. Danach hasst sie Messen. Bis sie zur nächsten fährt.
Foto: Kriegt nie was von ner Messe. Primär weil ich so selten da bin.
[wpedon id=“2098″]