Der Platz ist unter Wasser oder gefroren, die Pferde frisch, alles zappenduster, und auch sonst geht euch dieser ewige Winter auf den Sack? Dann habe ich vielleicht was für euch – vielleicht auch nicht ganz ernst gemeint. Damit ihr also die dunkle, arschkalte Zeit im Stall überlebt, habe ich hier ein paar Möglichkeiten gesammelt, damit alle wieder auftauen, oder es wenigstens nicht mehr so deprimierend im dunklen Stall ist.
1. Grog bereitstellen
Macht warm, von innen. Und die Leute sind auch viel fröhlicher. Okay, vielleicht nur einen Tag, weil sie am nächsten absolute Kopfschmerzen haben, aber hey: Die Reitstunden werden auch gleich viel lustiger. Vor allem dann, wenn sich alle wie Piraten aufführen. Arrrr, Obermaat! Über die Planke mit dem Westernreiter!
2. (Achtung, verschwenderisch) Bacon Stripes statt Bandagen verwenden
Anschließend behaupten, mit Bacon sei alles besser. Und außerdem gibt der sein unverwechselbares Aroma, falls das Pferd wieder an Winterspackigkeit leidet und man dringend Rollbraten braucht.
3. Sehr viele Bandagen kaufen und das Pferd damit umwickeln
Jedem erklären, dass das neuartige Körperbandagen sind, damit das Pferd seinen Körper besser einsetzt. Unbedingt drauf achten, dass man unterschiedlichen Leuten eine andere Geschichte auftischt, zum Beispiel die, dass man sich einfach nur keine Decke leisten könne und deswegen auf Bandagen zurückgreift. Zurücklehnen, Grog trinken und gucken, wann ein Bürgerkrieg zwischen beiden Fraktionen ausbricht, die sich nun die Geschichte erzählen werden.
4. Fondue mitbringen
Braucht man nämlich keinen Strom für. Warum nicht mal Fondue in der Reithalle? Jede Runde Gäbelchen reinpieksen und freuen. Aber Achtung: Nicht verschlucken, falls das Pferd Winterspackigkeit bekommt. Die Gabeln sind scharf.
5. Knisterfolie an Abschwitzdecken nähen
In der nähe der Halle verstecken und freuen.
6. Das Penis-Spiel spielen
Einer ruft Penis. Der andere muss lauter. Wer sich das nicht traut, trinkt Grog. Siehe Punkt 1. Wer am Ende überhaupt noch Penis rufen kann, hat gewonnen.
7. Christbaumkugeln in Schweife flechten
Sieht dekorativ aus und gibt ein wenig Weihnachtsflaire. Aber bitte Plastikkugeln benutzen, falls sich das Tier mal auf den Hintern setzt.
8. Heizdecken verteilen
Anschließend mit nem Hut rumgehen und quengelnd sagen: „Aber ich brauche wirklich dringend eine neue Schibbi-Schabbi für mein armes Pferd.“ Wer auf Kommando heulen kann, ist hier deutlich im Vorteil.
9. Hallenhalma anzetteln
Da wird jedem warm. Macht außerdem sehr viel Krach und wie die Leute die Stangen bewegen wollen, ist mir auch schleierhaft, aber lustig anzusehen ist es. Trink den Grog, habe Spaß! Arrrr!
10. Reitlehrer Bullshit-Bingo
Euer Reitlehrer sagt ständig dasselbe (primär, weil ihr auch immer dasselbe falsch macht?) Super! Dann wird es Zeit bei gewissen Aussprüchen einen Grog zu trinken. „Gerade sitzen!“ – Grog. „Schultern zurück!“ – Grog. Reitlehrer muss aber mittrinken, sonst ist das langweilig.
11. Adventskranz für Pferde bauen
Das ist albern, aber alle sind beschäftigt. Bitte mitten auf der Stallgasse machen, damit jeder Notiz davon nimmt. Wenn Leute vorbeikommen, darauf hinweisen, dass das eigene Pferd sehr religiös ist und den Advent äußerst ernst nimmt. Falls andere Leute kommen und fragen, was man da tut, behaupten, man sortiere nur das Futter. Bürgerkrieg anzetteln. Grog trinken.
12. Bademeister spielen
Euer Platz steht unter Wasser? Dann informiert doch bitte die trotzigen Reiter, dass sie nicht vom Beckenrand springen dürfen und gerannt wird hier auch nicht nahe des Beckens.
Foto: Brauchen auch einen Bademeister