Bauern sind Feindbilder und andersherum taugen die Reiter auch als Feindbilder für die Bauern. Und womit? Mit Recht!
Wie oft sieht man mit Vorliebe bei irgendwelchen Gewinnspielen, dass da wieder ein Gör im Wallakleid im Rapsfeld steht. Wundert es da noch jemanden, wenn andere Reiter, die sich nur in die Nähe der Felder trauen, mit Mistgabeln fortgejagt werden? Also mich nicht …
Wenn es kein Rapsfeld ist, ist es die frische Ernte, oder das neu gepflügte Feld. Ist ja nicht genug Platz auf den Wegen dazwischen, nein, da muss man schon mitten rein, damit man ordentlich knallen gehen kann. Und dann immer die Ausrede: Ist mir durchgegangen. Klar. Hab ich auch mal gesagt, als ich erwischt wurde. So mit 14. Und den auffälligsten Schimmel der Welt ritt. Hat der mir bestimmt abgenommen und auch gar nicht gepetzt.
Aber auch erwachsene (mit Vorliebe) Halsringreiter haben das voll drauf. Ist doch nicht schlimm, die machen ja nichts kaputt, sollen sich alle nicht anstellen. Und überhaupt, die Bauern haben die Wege ja alle vollgemüllt, da könne man ja gar nicht reiten. Anhand einer DNA Analyse, die die Leute nämlich im Vorbeireiten machen, können die auch sagen, welcher Müll zu welchem Bauern gehört und reiten dann auch nur gezielt über sein Feld.
Patzig reagieren sie auf sämtliche Hinweise. Auch den, dass man ja mal fragen kann. Ja, woher sollen diiiiiie denn wissen, wem das Feld gehört. Ja, dann reitet man doch einfach drüber. Sieht schon keiner.
Kommt einem ein Bauer entgegen, ist es höflich zu grüßen. Wurde mir mal so beigebracht. Aber wie bei der Equitana Open Air, so muss ich einfach feststellen, dass Reiter nicht mehr grüßen. Zetern und schimpfen aber, wenn der nicht sofort die Maschine ausstellt, vom Trecker hüpft und galant noch seinen Mantel über die Pfütze legt, damit das Pferd keine nassen Hüfchen bekommt.
Und dann gibt es ja noch die Bauern, die grundlos meckern. An deren Feld reitet man nur vorbei und sie schimpfen böse. Einfach noch mal den Text oben anfangen, dann weiß man auch, warum die schimpfen.
Auch wenn viele Bauern oftmals einen Grund zu schimpfen haben, andere fühlen sich auch immer noch als Großgrundbesitzer und Chefbestimmer und Alleinherrscher zwischen ihren Feldern. Da ist es egal, wie viele der Wege ihnen nicht gehören, die bewachen ihre Wege und hätten am liebsten auch noch Maut. Machen sich einen Spaß draus, den Trecker aufjaulen zu lassen um dann zu schimpfen, weil das Pferd einen Satz in sein Feld macht. Oder quatschen einen doof an, wo die Plakette ist – auf der anderen Seite! Müsse aber lesbar sein. Ja, dann gehen Sie doch einmal ums Pferd herum?
Neee … mecker, mecker, mecker.
Teilen auch gerne mit, wo Reitwege sind und wo reiten verboten ist – na, hier nicht. Sonst wäre ich nicht hier! Die machen dann auch gerne so Späßchen wie Dachziegel auf dem Sandreitweg zu entsorgen. Super! Echt! Da bedankt sich doch das Reiterherz.
Es beißt sich die Schlange eh in den Schwanz – beide Parteien haben da schon so viel zu beigetragen, dass viele Meinungen verhärtet sind. Freue mich trotzdem immer, die Leute zu treffen, die sich Mühe geben – auf beiden Seiten. Reiter und Bauern – ein bisschen wie Hund und Katz. Nur definitiv alberner.