Reiter haben 235656 Ausreden für jede Lebenslage. Einfach nur, damit sie nicht blöd dastehen. Deswegen habe ich die heute mal für euch zusammengetragen, damit ihr künftig auch nicht einfach zugeben müsst, dass ihr nicht aufgepasst habt, euch was nicht getraut habt, etwas falsch gemacht habt, oder nicht zugehört habt. Denn das sind meist die Momente, in denen Reiter ihre Mitreiter mit den dümmsten Ausreden ever quälen. Warum eigentlich? Bei den anderen klappt ja auch manchmal was nicht. Aber hey, das will natürlich keiner zugeben. Also lassen wir das lieber von vornherein. Man will ja nicht unangenehm auffallen.
1. Im Falle eines Falles – Ausreden für den runtergefallenen Reiter, die vielleicht nicht ganz so aufmerksam waren –
„Ja, also irgendwie scheint der Steigbügel nicht mehr in Ordnung zu sein.“
„Mein Sattel rutscht.“
„Das Pferd hat ja einen ganz fiesen Haken geschlagen. Hat man kaum gesehen, ne? Aber gemerkt.“
„Also das hätte ja niemand sitzen können, so schlimm hat der noch nie gebockt.“
„Das ist ja, weil draußen ein Auto ganz laut war/eine Sirene losging/ jemand Krach gemacht hat, usw.“
+Bonusausrede: Die Ökoversion: „Die Chakren waren gestört und um die zu lösen, musste ich mal eben abspringen, das war also so gewollt.“
2. Im Falle einer Verweigerung – Ausreden für den Reiter, der eine Lektion nicht machen will, weil er Schiss hat –
„Ich kann das gesundheitlich leider heute nicht.“
„Mein Pferd kann das gesundheitlich leider heute nicht.“
„Ach, Mensch, da habe ich heute wirklich keine Zeit mehr für. Nächstes Mal aber gerne.“
„Bedaure, das verstößt gegen meine ethischen Grundsätze.“
„Ne, also dafür habe ich heute wirklich nicht das richtige an, habe auch den falschen Sattel/ die falsche Trense drauf.“
+Bonusausrede: Der Deal: „Können wir stattdessen nicht lieber dies oder jenes machen?“
3. Im Falle der Unaufmerksamkeit – Ausreden für Reiter, die ihrem Reitlehrer nicht zugehört haben:
„Oh, Entschuldigung, ich kann dich von hier aus ganz schlecht hören. Kannst du lauter sprechen?“ – Geht übrigens auch, wenn man drei Meter daneben steht.
„Ich habe gedacht, du meinst die Lektion, die ich praktischerweise gerade reite.“
„Ach, war das an mich gerichtet? Ich dachte, du meinst die Steffi.“
„…“ Einfach gar nicht reagieren und damit suggerieren, man wäre nicht angesprochen.
+Bonusausrede: Die Beschäftigte: „Verzeihung, ich muss gerade wirklich jetzt hier erst Mal meine Bügel gerade machen und so und DANN kann ich mich um dein Kommando kümmern.“
4. Im Falle des Turniers – Ausreden für Reiter, die auf dem Turnier scheiße waren:
„Die Richter waren ja auch total parteiisch.“
„Mein Pferd ist ja nur schlecht gerichtet worden, weil es schwarz/ weiß/ grün/ gelb ist.“
„Da konnte ich ja gar nicht anständig reiten, weil die blöde Tussi vor mir ein totales Arschlochpferd hatte, das nur Unsinn gemacht hat.“
„Der Parcours war auch ganz unfair gebaut.“
„Zuhause hat das immer geklappt, auf dem Turnier ist das ja eine ganz andere Situation.“
+Bonusausrede: Das Umfeld ist Schuld: „Die haben halt auch einfach einen total schlechten Platz und dann dieses bunte Richterhäuschen und dann haben die noch Zelte, also da soll noch mal ein Pferd gelassen bleiben. Ganz schlechte Organisation da.“
5. Im Falle des Fehlers – Ausreden für Reiter, die schlichtweg was falsch gemacht haben.
„Nein, nein, das ist auf jeden Fall korrekt verschnallt gewesen. Das Material ist nur minderwertig, weil das jetzt schon kaputt gegangen ist.“
„Das muss so, hab ich im Internet gesehen.“
„Ich habe alles nach Vorschrift gemacht, ich habe sogar extra wen gefragt, der sich auskennt und es ist trotzdem schiefgegangen.“ (und gefragt ha’m se auch nie wirklich …)
„Ich kenne mich da aus.“
„Das war jetzt aber wirklich nicht meine Schuld, ich habe das ja total korrekt ausgeführt.“
+Bonusausrede: Die, ich bin anders, Variante „Ja, ich weiß, dass man das eigentlich so macht, aber ich habe das jetzt so gemacht, weil das dann besser passt/ meinem Pferd viel mehr bringt/ viel gesünder ist …“
Foto: Achtung, der Ausreden-Detektiv bei der Arbeit. Er erschnüffelt Ausreden.