Es ist zum Mäuse melken. Alles ist immer gleich Tierquälerei. Vor allem, wenn man einem Pferd etwas “wegnimmt” oder ihm etwas verbietet. Warum? Kann man den Leuten nicht mal zutrauen, dass sie manche Dinge einfach machen, um das Pferd vor Schaden zu bewahren? Dass manche Dinge einfach einen Sinn haben? Dass der Pferdehalter einfach von jetzt bis 12 Uhr Mittag denken kann? Nein, ein utopischer Gedanke. Deutungshoheit muss immer bei den Laien liegen. Oder bei denen, die alles ablehnen, was der gesunde Menschenverstand gebietet, ihr wisst schon, die Generation Ostwind.
Zum Beispiel, wenn das Pferd in der Box stehen muss. Weil es verletzt ist. Da kräht schnell irgendwer: Tierquälerei. Dass das Pferd verletzt ist und nicht selbst auf die Idee kommen wird, ruhig zu machen, gerade, wenn Medikamente eingesetzt werden, um die Schmerzen zu lindern – das ist den Schreihälsen egal. Medikamente müssen manchmal sein, denn sie hemmen zum Beispiel Entzündungen. Leider wird das Pferd nur merken: Oh, es tut nicht mehr (oder weniger) weh, dann kann ich ja ganz normal herumtollen. Schnell hat man den Salat und eine Verschlechterung der Situation. Gewiss gibt es gesundheitliche Probleme, wo Bewegung gut ist – aber das wird der Reiter entweder selbst entscheiden (Aufgrund seiner Erfahrung) oder sich von einem Tierarzt beraten lassen. Wenn ein Pferd im “Boxenknast” steht, dann hat das häufig einen guten Grund.
Dann verbieten Reiter ihrem Pferd auch Dinge. Manchmal verbal, manchmal sogar mit Hilfsmittel. Zum Beispiel Führketten. Die sind ja nicht dafür da, um das Pferd zu piesacken, sondern um es daran zu hindern, unkontrolliert loszufetzen und sich oder andere zu verletzen. Ein freilaufendes Pferd ist gefährlich. Das sollte doch eigentlich Argument genug sein. Manche Kandidaten interessieren sich nicht zwingend für das Menschlein, was es führt (gerne Pferde, die aus der Generation Ostwind kommen und wild und frei sind …) und dann nimmt man lieber mal eine Kette und es ist gut. Dasselbe gilt übrigens auch für so Dinge wie Dreieckszügel, etc. Schön, dass es so viele ohne können – nur ändert sich das schnell, wenn das Pferd es niemals besser gelernt hat und einen Wegweiser braucht.
Aber auch, wenn das Pferd im Futter begrenzt wird, ist das Theater groß. Furchtbar geradezu! Dass sich die Hufe schon unter dem Gewicht biegen, ist dabei gleichgültig, das arme Tier darf nicht fressen, wann es will! Mensch, ruft doch mal endlich jemand den Amtsveterinär. Manche armen Kandidaten kommen sogar NIE auf eine Weide mit Gras. Sondern auf einen Auslauf, wo sie nichts davon schnabulieren können. Ich würde das nie hinterfragen, denn ich wäre immer der Meinung: “Na, da wird jemand schon schlechte Erfahrungen mit vielen Tierarztrechnungen gemacht haben”. Nein. Eigentlich warten Reiter nur darauf, dass sie von anderen auf diese fiese Misshandlung hingewiesen werden. Das muss so. So will es das “Tierschutzgesetz”, das manche ganz merkwürdig auslegen.
Reiter möchten nicht per se ihrem Pferd schaden. Sie möchten, dass es gesund bleibt. Dafür muss man manchmal Dinge verbieten, das Pferd in etwas einschränken oder knallhart durchgreifen. Für einen Laien mag es fies klingen, wenn das Pferd nicht auf die Weide darf, kein Gras bekommt oder eine Kette über der Nase tragen muss. Aber was klingt jetzt fieser? Pferd nach Überfettung an Hufrehen verendet? Oder: Pferd darf nicht auf fette Grasweide und bleibt daher auf einer graslosen Koppel?
Foto: Wird auch manchmal eingeschränkt.