Ihr Lieben, ihr wisst ja mittlerweile, dass ich einen armen Galopper vor dem Verhungern und der bösen Rennbahn gerettet habe. Es hat mich sehr viel Kraft und Energie gekostet, dieses völlig verkorkste, sehr aggressive Pferd wieder hinzubiegen, sodass ich jetzt im Halsring nackt in den Sonnenuntergang reiten kann und außerdem die Vögel auf ihm landen und zwischtern, als wäre er eine Disneyprinzessin.
Dieses arme und seelisch kaputte Tier hatte direkt nach seiner Ankunft bei mir eine Schlundverstopfung, da es dazu auch noch blöd ist. Ich wende mich also heute mit meinem Post an euch und eure Herzen: Eure Herzen für doofe Pferde.
All die Jahre habe ich getan und gemacht, nie an mein eigenes Wohl gedacht, sondern immer nur nach ihm geschaut. Er hat das beste Futter bekommen, durfte seine Kindheit nachholen und außerdem auf meinen Füßen stehen, damit ihm seine Hüfchen nicht wehtun. Dazu hat er ausgependelte Schibbi-Schabbis bekommen und handgeschnitzte Hufeisen von meinem Schmied.
Ich habe für ihn nur das Beste geholt, denn das Beste ist gerade gut genug für ein so armes Tier. Gut, dass ich ihn geholt habe, wer wüsste schon, wo er sonst gelandet wäre? Bestimmt beim Schlachter! Da landen doch alle Rennpferde, die bei illegalen Jährlingsrennen in Frankfurt verheizt werden.
Doch jetzt ist die Zeit gekommen, in der ich einfach am Ende meiner Kräfte bin. Seelisch und finanziell. Deswegen komme ich heute mit einem Aufruf zu euch:
Mozart braucht eine Wurmkur. Ich weiß, das klingt nicht nach viel Geld, aber das ist furchtbar viel. Ich habe ihm alles alleine bezahlt, nie bekam ich etwas geschenkt, dabei bin ich so eine toughe Frau und kann sonst immer alles zahlen, aber es hört einmal auf. Ich weiß zwar, dass man das nicht machen soll, aber Keks. Das ist schon okay. Vielleicht können wir einen Verein gründen? Wurmkuren für Mozart? Das habe ich noch nicht genauer eruiert, aber wir werden uns da sicher einig, auch mit dem Namen.
Das Geld wäre ja nicht für die Wurmkur, ich würde, das was übrig bleibt auch in ein neues Vorderzeug investieren. Das kostet mich wahrscheinlich 8 Euro mit Versand. Das zahlt man nicht mal eben einfach so. Das käme auch euch zu Gute, denn wenn ich nicht immer das Vorderzeug von sämtlichen Sätteln abmontieren müsste, hätte ich gleich vielmehr Zeit, um euch täglich mit ganz vielen Posts zu verwöhnen. Wir hätten also alle was davon.
Wisst ihr wie viel Zeit das frisst? Ich könnte mich auch gleich besser um Mozart kümmern. Natürlich nur, wenn er seine Wurmkur bekommt.
Als Alternative wäre auch noch denkbar, dass jemand für mich den Telefonhörer ans Ohr hebt, damit ich einfach so beim Tierarzt anrufen kann und er mir eine Wurmkur bringt. Ich bin doch so schrecklich faul. Lieber wären mir aber die Spenden, damit ich mir ein Boot … äh … eine Wurmkur kaufen kann. Nein, ich brauche natürlich keine schlauen Sprüche, oder Tipps, wie ich Geld bei der Wurmkur spare, indem ich sie selber mache. Ich möchte natürlich Cash. Denn nur Bares ist Wahres.
Helft also einem armen, gebeutelten Pferd, damit er nicht wie in Alien zum Parasitenträger wird und ihm der Bauch aufplatzt. Er hat das Leben so sehr verdient und nach sieben Jahren bin ich einfach am Ende. Habt ein Herz und spendet. Wenn nur jeder einen Cent gibt, dann muss ich morgen schon meine Zigaretten nicht mehr bezahlen! Oder meine Milka Schokolade mit ganzen Nüssen! (omnomnom, Peanut Caramel).
Merkt man, dass ich Spendenaufrufe von Pferdemenschen blöd finde? Gut! Denn sie sind zu 99% Spökes und nur selten gerechtfertigt. Aber hey – irgendwer spendet schon!
Dieser Post ist die Quintessenz aller Spendenbetteleien, die ich in letzter Zeit so gelesen habe. Kann spuren von Sarkasmus und Nüssen enthalten.
Foto: Armes, armes Rennpferd. Muss lila tragen.