Lange angekündigt, aber die Galopper haben ein bisschen Zeit beansprucht. Heute wenden wir uns der Elite zu, die die auch auf Turnieren sein dürfen (zumindest in Deutschland), die eine feine Verbindung zum Pferdemaul haben und nicht ständig ihr Pferd auf der Vorhand rumschluffen lassen. Die Gebissreiter schweben dahin, haben ein Ziel, eine Berufung und drölftausend Jahre Erfahrung. Sie sind einfach die besseren Menschen. Und alles, was nicht mit Gebiss geritten wird, das taugt auch nichts.

Denn Gebissreiter sehen ja das Elend ständig: Da gurken sie wieder durchs Gelände, schlimmer als die Nacktreiter (die es übrigens wirklich gibt und es ist SEHR verstörend auf sie zu treffen), brechen ihren Pferden die Nasen, können kein Turnier mitreiten und ach … sie können auch keine vernünftigen Hilfen geben. Denn das geht NUR mit Gebiss.

Knebelgebiss: Klingt ganz doll schlimm, muss es deswegen auch sein. Vor allem, weil es so gern für Jungpferde verwendet wird. Tierquäler! Ich sehe irgendwie immer nur Pferde, die die Stangen schon halb im Auge haben. Ob man mal jemanden fragen sollte, wie das richtig sitzen muss? Nein, nein … das wär ja doof.

Pessoagebiss: Zum Hebeln und Spaßhaben. Dein Pferd geht gerne durch? Wird heiß im Parcours? Jetzt neu: Hebelwirkung – auch für Gebissreiter! Allerdings solltest du damit rechnen, dass dich jetzt nicht mal mehr deine Mami liebhat. Das Pessoagebiss ist nämlich wie das Hackamore für Gebisslosreiter und du bist leider des Todes. Schade. Und schnallst du es in den normalen Ring bist du trotzdem eine blöde Sau! Du hättest ja wohl kaum ein solches Gebiss, wenn du es nicht wärst! Außerdem warst du nur zu blöd, es richtig zu verschnallen.

Olivenkopfgebiss: Kritisch beäugt wird ein Reiter mit dem Ding in jedem Fall. Denn Reiter wissen eigentlich nur eins: Das ist schärfer als so ein stinknormales Gebiss, weil sich die Ringe nicht, wie bei der Wassertrense, verschiebbar sind (DAS wissen die meisten nicht, sie wissen nur: Olivenkopf = scharf). Lümmelige Halb und Vollblüter kriegen so etwas verpasst. Weil die sind ja heiß. Die dürfen das auch. Andere Leute bekommen böse Blicke und Lästereien hinter der Hallenbande. Sieht man seltener, weil die Leute nicht wissen, wie herum es gehört.

Gebisse mit Geschmack: Fast so sinnig wie Kondome mit Geschmack, gibt es auch Gebisse mit Geschmack. Wir brauchen keine Reitstunden, wenn der Bock das Maul aufsperrt, wir brauchen auch keinen Tierarzt, Zahnarzt oder irgendwen, der IRGENDWIE hilfreich wäre! Nein, wir brauchen ein Gebiss mit Geschmack. Denn so ein Pferd von Welt, das möchte auch etwas von so hippen Kreationen wie Strawberry Cheesecake haben.

Kandare: Achtung! Ab jetzt sind wir wichtig! Wer mit Kandare reitet ist toll und hat es drauf. Er wird nicht hinterfragt (und wenn, dann nur von diesem Rattenpack, den Gebisslosreitern) und vielleicht haben die Leute damit auch recht! Denn so eine Kandare anzulegen ist eine Königsdisziplin, hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Das hier sind die wahren Könige. Die können Trensen zusammenbauen! Mit zwei Gebissen. Bitte eine Minute Andacht.

Pelham: Nur für Springreiter, bei denen ist das okay. Alle anderen, die das benutzen sind Tierquäler. Da das aber kein Mensch verschnallen kann, benutzt es auch keiner. Immerhin sieht es aus wie ein Utensil aus einem SM Studio. Ne, das ist uns zu suspekt. Aber Tierquäler, jawoll!

Steiggebiss: Entgegen ALLER Behauptungen von Gebisslosreitern habe ich NOCH NIE jemanden damit reiten gesehen. Das wäre auch echt das Dümmste, was ich damit je gesehen hätte. Hält sich aber hartnäckig als Gebissform – wird ja immerhin ins Maul gelegt. Ist allerdings nur zum Führen da und damit irgendwie unsinnig. Außerdem weiß doch kein Mensch, wie man das einem Pferd anlegt.

Foto: Sitzt das so richtig?