Kinder und Jugendliche dieser Welt haben ja nur eine Sorge: Wie bekomme ich ein Pferd? Wie bekomme ich meine Eltern nur endlich herum? Die wollen sich ja einfach gar nicht überzeugen lassen, egal wie gut die eigenen Argumente sind. Und immer diese Standard-Nummer: „Ich gebe auch Geld dazu, ich suche mir einen Job, so teuer ist das gar nicht“, usw. Da müssen neue Argumente her. Ich hab hier ein paar.
Kauft mir ein Pferd! Los! Jetzt! Denn …
1. „Ihr müsst euch nie wieder fragen, wo ich bin: Ich bin im Stall.“
2. „Eure Rosenbeete bekommen kostenlosen Dünger!“
3. „Ich werde nie bei Fremden ins Auto steigen – außer mal in den Rettungswagen, wenn ich vom Pferd gefallen bin.“
4. „Ich lerne im Stall auch was fürs Leben. Ich kann anschließend eure Persönlichkeit auf meine Schibbi-Schabbi abstimmen – unter Beachtung eures Sternzeichens.“
5. „Ich werde am Wochenende nie lang aufbleiben und lange schlafen, ich hab Turnier!“
6. „Also ich bin dann ja eigentlich jetzt auch mobil. So ein Pferd bringt mich ja auch von A nach B. Ihr wolltet doch, dass ich einen Führerschein mache.“
7. „Ich hänge nicht mit komischen Jungs rum, denn im Stall gibt es fast nur Frauen.“
8. „Ich gebe mein Geld nicht für Drogen aus, weil ich mehr Eskiii-Schibbi-Schabbis brauche.“
9. „Ich spreche anschließend eine zweite Fremdsprache. Das macht sich gut im Lebenslauf. Welche Sprache das sein soll? Reiterdeutsch.“
10. „Ich betätige mich sportlich. Ich mache Gewichtsheben, Seiltanzen, Yoga und manchmal Handstandüberschlag. Wenn ich vom Pferd falle …“
11. „Ein Pferd bedeutet ja auch Verantwortung. Vor allem modische.“
12. „Ich kann mich da auch weiterbilden. Schamanenkurse, Nacktreiten, habe das alles schon recherchiert.“
13. „Solltet ihr mir kein Pferd kaufen, lungere ich vor dem Penny herum, rauche und kokse und bringe gepiercte Mädchen mit heim.“
14. „Ich kann danach auf Domina umschulen, Bondage und Peitschen sind kein Problem.“
15. „Ich lerne die Natur und die Nachbarschaft beim Ausreiten kennen. Und ich weiß anschließend, welche Pflanzen giftig sind.“
16. „Ich bin danach automatisch Tierarzt und Hufpfleger in einem. Auch ohne Diplom und Studium. Eine halbe Stunde Facebook reicht. Aber nur, wenn ich ein Pferd habe.“
17. „Ich kann mir ja auch eine Reitbeteiligung suchen. Aber ihr seid Schuld, wenn die bösen Besitzer mir das Pferd wieder wegnehmen. Danach habe ich Depressionen und rede mit niemandem mehr.“
18. „Ich weiß mit einem Pferd nachher auch viel mehr über Sicherheit. Wer weiß, in welchen Lebenslagen man das gebrauchen kann?“
19. „Ich tue auch etwas Gutes – ich rette einfach ein Pferd von der Rennbahn. Ihr wisst doch, wie schlimm es da ist.“
20. „Ich sorge dafür, dass es sich auch lohnt hinter mir herzuputzen.“
Foto: Ohne Argumente. Aber da hatten meine Eltern halt auch kein Mitspracherecht mehr