Haha, sie hat Scheide gesagt! So, genug gekichert, denn heute sprechen wir mal über ein Tabuthema für Reitbeteiligungen. Obwohl das für Reiter nicht gilt. Wo es sonst immer heißt: Über Geld spricht man nicht, tun Reiter das ja liebend gern. Die sind meist ganz heiß darauf uns mitzuteilen, wie teuer ihr Sattel war, ihr Pferd und was ihr Stall kostet.
Auch was die Reitbeteiligung kostet teilen sie uns mit. Auch ungefragt. Meine zahlt übrigens nix. Ihr habt zwar nicht gefragt, aber das wollte ich mal erwähnen.

Wenn es um Reitbeteiligungen geht, muss es aber was kosten. So sagt eine komische Mehrheit. Denn sonst kann die Reitbeteiligung das Pferd gar nicht wertschätzen. Was nichts kostet, ist ja auch nichts. So eine Reitbeteiligung muss also anteilig zahlen.
Da werden dann mal fix die Kosten überschlagen, die man so im Monat hat, geteilt und dann mal die Tage genommen, die die Reitebeteiligung übernimmt und Schwupp, da hat man seinen Preis.

Machen wir mal ein Rechenexempel:
Der Stall kostet 500 Euro. Die Reitbeteiligung kommt 8 Mal im Monat zum reiten. Macht ja schon mal 129 Euro. Die nutzt ja den Stall ab. Machen wir mal 10 Euro drauf. Dann soll die auch noch Reitstunde nehmen. Einmal die Woche. Kostet 30 Euro. Sind wir dann bei wären wir bei 259 für die Reitbeteiligung. Na, gut, 120 Euro davon gehen ja gar nicht in die Tasche der armen Besitzerin. Aber der Schmied kommt auch noch einmal im Monat. Da rechnen wir doch mal lieber nen Zwanni drauf, schließlich nutzt die Reitebeteiligung die Eisen ja mit.
Und den Sattel. Den Abrieb. Der Tierarzt! ALLES!

Prompt bezahlt die RB 300 Euro und wird dann noch ausgeschimpft, wenn sie fragt, ob das auch ein bisschen günstiger geht. Immerhin läuft das Pferd doch A! HUI! Mensch, da kann man ja alles mit machen. Es wird nicht umsonst hinter vorgehaltener Hand getuschelt, dass sich einige Leute dank vieler RBs ihr Pferd finanzieren. Wenn man sich die utopischen Vorstellungen mancher Leute anschaut, ist das auch kein Wunder. Wir wissen alle, dass diese Rechnung natürlich ein Witz ist. Aber wenn man sich in den Pferdegruppen dieser Welt umschaut, dann ist das gar nicht mehr so witzig.

Unverschämte Azubis, die schon vorher sagen, dass sie nicht so viel Geld haben, Leute die nicht bereit sind, für einen Preis, mit dem sie selbst ein Pferd unterhalten könnten, andererleuts verzogene Gäule durch die Gegend schaukeln, usw. Alles schlechte Reitbeteiligungen. Die wissen wohl nicht, dass ein Pferd Geld kostet?
Tja, und manche Besitzer verstehen nicht, dass die Reitbeteiligung nicht dafür da ist, ihnen das Hobby zu finanzieren. Wenn man sich von seinem eigenen Geld kein Pferd leisten kann, sollte man schon mal gar nicht mit Reitbeteiligungen kalkulieren, nur damit man ein Pferd haben kann.

Natürlich gibts dann auch das andere extrem, die Reitbeteiligung, die nichts für dreimal Unterricht in der Woche und fünf Tage M Pferd, mit Turnierteilnahme zahlen will. Die sind auch nicht ganz knusper. Außerdem muss der Besitzer sie noch von der Tür abholen, weil die ja kein Auto haben.

Ich glaube, es täte mal beiden Seiten gut, eine realistische Einschätzung zu Geld und der Aufgabe einer Reitbeteiligung zu erlernen. Würde es für alle einfacher machen. Andere können ja weiter ihre Pferde vermieten.

Foto: Kost nix‘, ist nix. Wissen wir doch.