Das war übrigens mein O-Ton am Dienstag. Bevor ich mir mehr als nur schmerzhaft die Strohkarre gegen’s Schienbein gehauen habe. Präziser: Die massiven Eisenstangen davon, denn die ist Selfmade. Und offensichtlich gemeingefährlich …
Denn sind wir mal ehrlich, gefährlich wird es ja beim Reiten und im Stall vor allem dann, wenn wir uns dumm verhalten. Denn theoretisch wissen wir schon über die Gefahren des Reitens und des Umgangs mit Pferden – wir sind nur manchmal zu faul sie einzuhalten. Oder stellen uns bei simplen Aufgaben richtig blöd an. Na, schon mal nen Finger in die Scharniere gesteckt, während man die Boxentür zumacht? Ja, richtig, wer tut so was denn? Doofe Leute! Respektive: Wir Reiter.

Denn meistens tun wir Reiter uns vor allem dann so richtig weh, wenn wir das Gehirn ausschalten. Nicht zwingend, weil unser Pferd so wild ist und uns runterbuckelt oder anderweitig verliert oder unerzogen ist. Oder alles zusammen.
Zum Beispiel wissen wir ja alle, dass man fremde Pferde nicht einfach anpatscht. Tun wir aber trotzdem. Nicht in der Box, aber wenn das Tierchen halt irgendwie plötzlich neben uns steht, dann müssen wir einfach drübertätscheln. Das ist in sofern doof, dass wir natürlich nicht wissen können, ob das neben uns ein Stinkstiefel ist, der vor allem gerne Reiterfinger futtert. Oder einfach nur ein respektloser Rüpel, der gerne mal guckt, ob Reiter eigentlich schneller die Hand wegziehen, als er beißen kann.
Ich wurde übrigens schon zig mal von einem Pferd gebissen. NIE war es mein eigenes. Ja, bis auf zweimal, war es noch nicht mal ein Pferd, was ich betreut habe (beruflich sind’s ja nicht die eigenen … ne?). Ich konnte wohl scheinbar einfach nur meine Finger nicht bei mir behalten. Irgendwer steht mit Pferd neben mir … grabbeln wir mal an. Dumm. So bekommt man übrigens auch Narben vom Galopper des Jahres … Indem er einen beißt. Und alles nur, weil ich seine blöde Decke richten wollte. Nächstes Mal soll er halt weiter Mumie spielen, der Sausack.

Auf den Füßen stehen kennen wir natürlich auch. Genauso wie getreten werden. Sind wir immer selber Schuld. Hätten wir genug Abstand gelassen, hätte das einfach gar nicht passieren können. Hätten wir das Pferd anständig geführt – selbes Spiel.
Doch viel schlimmer wird es, wenn wir selber aktiv im Stall werden. Mistgabeln sind definitiv gefährlich und ich will gar nicht wissen, wieviele sich damit schon unfreiwillig ein Piercing gestochen haben. Schüppen! Halleluja! Schon mal mit der scharfen Kante auf den Schuh gehauen? Das ist mies. Echt jetzt. Dass die Zehen noch dran sind, ist ein Wunder.
Solche Sachen passieren übrigens dann, wenn man es eilig hat, ist ja klar. Ansonsten hätten wir vielleicht etwas besonnener reagiert. Oder überhaupt mal nachgedacht.

Schubkarren sind auch fiese Folterinstrumente, die Kippen nämlich gerne um. Mit Schwung. Und irgendwie haben wir oft die Idee, dass man die dabei noch aufhalten kann. Kann man – tut aber weh. Schürfwunden, blaue Flecken, oder Loch im Kopf – geht alles, wenn man sich nur anstrengt. Denn die sind ja auch ganz schön sperrig.
Hänger … auch ein ganz heikles Thema. Beim anhängen selbst, aber eben auch die vielen Türen können für blaue Finger und andere gequetschte Extremitäten sorgen. Natürlich nur dann, wenn man in Eile ist.

Und das sieht ja alles immer gleich aus. Wir beeilen uns also (weil faul, oder wenig Zeit) mit irgendwas und es geht schief. Finger irgendwo drin, Gegenstand auf irgendeinem Fuß oder vor einem Schienbein, Ellenbogen offen … und dann stehen wir da. Ist uns auch egal, dass uns vielleicht jemand sieht, wir packen erst mal an die Stelle und fragen uns: „Warum?“ Wie konnte das denn nur passieren? Aua! AUAAAAAA! Dann wird geflucht. Und dann sind wir schlecht gelaunt. Über uns selber. Weil das ja wehtut und man die ersparte Zeit jetzt mit Jammern verbracht hat.
Hachja … muss man Reiter nicht einfach lieben, wenn sie so dumm sind?

Foto: Vorbereitung aufs Buchshooting.