Ein Motto, das viele Pferde beim Schmied ausleben, denn nicht jedes Tier ist schmiedefromm (ein Wort, das ich übrigens vor dem Internet nicht kannte … im Stall früher waren die brav beim Schmied. Aber nicht schmiedefromm. Wo kommt das eigentlich her?). Manche finden den Schmied einfach so suspekt, weil sie kleine Diven sind, andere finden ihn blöd, weil irgendwer mal fies zu denen war. Andere sind generell unerzogen und machen bei ihrem Schmied eine Ausnahme. Heute widmen wir uns mal den Pferden, bei denen man sich als Zuschauer das Popcorn holen muss.
Der Zappelphilip
Der Zappelphilip möchte generell nicht stillstehen, das hat nicht unbedingt was mit dem Schmied zu tun, aber da der nun mal will, dass das Pferd stillsteht, gibt das richtig Theater. Es endet grundsätzlich mit einem Eimer Futter, damit das zappelnde Tier mal fünf Minuten nicht nervt und der Schmied irgendetwas damit machen kann. Allerdings hat so ein Pferd ja vier Hufe – und so ein Hufschmied total viel Zeit, weil er stundenlang seine Zeit mit dem zappelnden Nervsack verbringen muss.
Das Rührmichnichtan
Das Rührmichnichtan möchte einfach nicht unsittlich von einem Typ mit Huffetisch berührt werden und wird da auch echt bös drüber. Sonst steht es zwar still, aber nicht, wenn da ein fremder Mann (oder eine Frau) an den Hufen rumgrabschen möchte. Das Rührmichnichtan wird es erst in nett versuchen und deutlich „Nein“ sagen. Allerdings lässt sich so ein blöder Schmied ja nicht mit Weigerung davonschicken. Ergo wird das Rührmichnichtan zu fiesen Tricks greifen. Meist gepaart mit Besitzerin die sich in Grund und Boden schämt.
Der Schreckdepp
Der Schreckdepp muss alles und jedes Instrument des Schmiedes beschnüffeln und es für schlimm erklären. Laut trötend darf in seiner Nähe niemand mehr lauter als Flüsterlautstärke sprechen, sonst flippt der Schreckdepp aus und wenn er ausflippt, dann tut er sich dabei auch noch weh, weil er ein bisschen blöd ist. Das kann Hinsetzen sein, oder Aufhängen. Oder aber über das Mäuerchen vom Putzplatz springen, obwohl man noch vorne angebunden ist.
Der Zweibeiner
Der Zweibeiner steigt einfach gerne Leute an. So ein Schmied ist ja auch nur eine Person zum ansteigen, wenn man gerade mal wieder schlechte Laune hat. Wäre der gut, könnte der das schließlich auch am steigenden Pferd! Muss meist sediert werden, weil er ansonsten sehr fesche Brandings verteilt. Kalt, wenn es sein muss.
Das Überraschungsei
Das Überraschungsei hat immer etwas Neues und ist eigentlich auch gar nicht so gegen den Schmied, denn spannend ist das schon. Dafür sabbert das Überraschungsei großzügig alles in seiner Reichweite an, verschleppt Materialien, die der unvorsichtige Schmied in Pferdereichweite gelegt hat und guckt mal, ob der Schmied was dagegen hat, wenn ihm Pferdesabber in den Nacken tropft. Und weil man ja so charmant ist, nimmt einem das auch gar keiner übel – erst wenn man die harten Tricks auspackt.
Der Unerzogene
Der Unerzogene ist einfach immer scheiße, das hat nicht unbedingt etwas mit dem Schmied zu tun, der hat einfach mitzuleiden, was andere tagtäglich mit dem Pferd erleben. Die Besitzerin ist entweder nicht da, oder macht so tolle Dinge wie: „Jetzt lass das aber mal.“ In Mäusepiepsstimme mit Blick aufs Handy. Während der Schmied versucht dem Pferd heimlich mal wenigstens für fünf Minuten Respekt beizubringen.
Foto: Überraschungsei … findet seit Neuestem den Schmied doof, obwohl nix passiert ist. Danke auch!