Pferde mögen ja viele Geräusche so gar nicht. Es scheint außerdem geheime Absprachen untereinander zu geben, denn Pferde mögen ja gerne als Kollektiv manche Geräusche nicht. Dafür gibt es in jedem Fall eine Hitliste.
A wie: Abschwitzdeckenrascheln an der Bande. Führt zu kollektiven Panikpirouetten.
B wie: Bienengesumm an den Ohren. Manche Pferde hassen Insekten, die ihnen um die Ohren fliegen. Durchaus auch so sehr, dass sie vor die nächste Wand laufen. Nicht wahr, A.Tiger (Ja, das A. steht AUCH für Arschloch)?
C wie: Chaosreiter. Jeder Stall hat einen Chaosreiter, den hört man auch schon von Weitem, weil er ein laut trampelndes Pferd hat. Der Chaosreiter sorgt in jedem Fall für Unruhe auf dem Platz oder in der Halle, weil die anderen Pferde Angst vor Ansteckung haben.
D wie: Dauerbeschallung. Schützenfest, Musik in der Halle, Kindergebrüll. Alles zusammen wird zum Anlass genommen, augenrollend davonzurennen.
E wie: Eselgeschrei. Hilfe! Da wollen sie alle auf den Arm!
F wie: Fliegen. Fliegen machen zwar kaum Geräusche, aber sie nerven und bringen die meisten Pferde auf die Palme. Allerdings sind da dann auch wieder Fliegen und man muss doch die Beine in die Hand nehmen.
G wie: Gertensurren. Das Geräusch einer Gerte setzt das Pferd mit einer Kettensäge gleich.
H wie: Handymusik. Ein spezieller Fall, das gebe ich ja zu, aber ihr habt noch nie das Arschlochpferd gesehen, wenn wieder jemand cool mit seinem Handy Musik hört. Da ist richtig was los! Zur Not springt er auch die obligatorischen Handyprolls an.
I wie: Igel im Laub. Igel sind Meuchelmörder und das weiß jedes Pferd. Es gehen nachts Geschichten in der Herde herum, die besagen, dass arme Pferde und Ponys von zähnefletschenden Igeln verschleppt werden, wenn sie dieses Monstrum näher als 19 Meter an sich heranlassen. Die sieht man danach nie wieder.
J wie: Jedes nur erdenkliche Geräusch. Wenn gerade keins der anderen Geräusche da ist, taugt Variante J immer! Das lernt so ein Pferd schon beim Fohlen-ABC.
K wie: Klatschen. Nicht gut. Applaus ist tödlich. Dem Turnierpferd ist das Geklatsche suspekt. Ruhe bitte, Dressurpferd at work!
L wie: Lustig. Lustig ist nicht, denn lustig ist vor allem laut. Das mögen Pferde gar nicht. Reiten ist eine ernste Angelegenheit.
M wie: Menschen. Manchmal haben Pferde Angst vor Herrchen und Frauchen. Hauptsächlich dann, wenn andere gucken, damit die Besitzer möglichst als Tierquäler dastehen.
N wie: Nichts. Kein Geräusch ist auch nicht genehm. Dann ist es still. Viel zu still. Das bedeutet, dass man belauert wird. Lieber losrennen.
O wie: Optional. Alles auf dieser Liste ist Optional – und kann bei Bedarf kombiniert werden. Machen Pferde sehr gerne.
P wie: Photosynthese. Manchmal reicht das vollkommen.
Q wie: Quallen. Machen böse Geräusche die nur Pferde hören, wenn die Quallen an den Strand gespült werden. Wahrscheinlich schreien sie vor lauter Schmerzen, weil sie nicht im Wasser sind. Pferde sind aber ignorant und rennen lieber davon. Bevorzugt weg vom Wasser.
R wie: Reifenquietschen. Da quietschen Pferde dann auch mit ihren „Reifen“. Und zwar beim auf dem Absatz kehrt machen und kopflos davonrasen.
S wie: Steine. Steine machen streng genommen keine Geräusche, aber manchmal knirschen sie unter den Hufen. Oder sind nur da. Ein Heidenspektakel, besonders für Trakehner. Weiß nicht, warum die so auf Steine stehen.
T wie: Trommeln! Irgendwann kommt der Moment im Leben eines Pferdes, wo es sich mit einer Trommel konfrontiert sieht. Und der Moment bleibt ein prägendes, traumatisches Ereignis, sodass es schon am Zaun stiften geht, wenn irgendwer etwas Rundes anschleppt, das eine Trommel sein könnte.
U wie: Unterholz. Wenn es im Wald raschelt, müssen arme Pferde sehr stark sein. Nicht nur böse Igel, auch garstige Insekten, Kaninchen, oder die gemeingefährlichen Mäuse verstecken sich dort gerne. Die Terroristen des Waldes bedrohen die anständigen, abendländischen Pferde quasi von da.
V wie: VOGEL! Vögel folgen nicht nur keinerlei Gesetzen, die dem Pferd logisch erscheinen, sie machen auch noch Krach. Entweder, weil sie laut Kreischen, oder weil sie auf dem Hallendach landen und dabei Geräusche wie Planierraupen machen.
W wie: Waschen. Ja, wie? Das macht Geräusche? Aber ja. Wasser, das aus dem Schlauch auf den Boden klatscht. Unheimlich. Dieses nasse Zeug folgt bei Pferden ja ähnlichen Grundsätzen wie Tageslicht bei Dracula. Besser nicht hören, sehen oder gar berühren.
X wie: Xylophon. Würden Reiter Xylophon spielen, dann hätten Pferde Angst davor. Garantiert.
Y wie: Yak! Würden Pferde Yaks hören, hätten sie Angst. Wenigstens ist die Chance gering, dass ein Yak in den Stall einzieht.
Z wie: Züge. Egal um was für einen Zug es sich handelt, er wird das Pferd dazu animieren loszulaufen. Vorzugsweise auf die Gleise, weil Baum.
Foto: Führt sich selber. Wenigstens etwas Arbeit nimmt er mir ab.