Es war ein Frühlingsmorgen, der erste in diesem besagten Jahr und drei muntere Damen beschlossen, heute auszureiten. Die Protagonisten:
Frau A auf der ungarischen Salami
Frau B auf dem haarigsten Pony der Welt
und Frau Arschlochpferd mit dem Todesstern
Sie kamen überein, einen besonders schönen Weg zu wählen, der sie durch die Felder und anschließend in den Wald führt, wo die ersten Frühlingsblumen ihre schüchternen Köpfchen gerade reckten. Gesagt, getan, auf ging es, mit motivierten Pferden und entzückten Ausrufen wie: “Ach, ist das schön endlich Frühling.” Ganz tollkühn wurden gar die Pullover ausgezogen und umgebunden, als sie das erste Feld erreichten, denn es war ja nun sehr warm.
Eichhörnchen tollten in den Feldern umher, Hasen liefen um die Wette und die Pferde spitzen die Ohren, während Frau A noch sagte: “Ach, ist das nicht idyllisch?” JA! Recht hat sie! So idyllisch, das ist ja schon fast zum Kotzen schön.
Sie ritten also weiter, wo sie in den Wald einkehrten. Dort brummte und summte es und die Pferde tippelten bereits begierig, denn bald sollte die erste Trabstrecke kommen. Und richtig, huiiii! Hinter der ersten Kreuzung war es so weit.
Leider musste Frau Arschlochpferd mit dem Todesstern immer ganz hinten gehen, weil die ja nicht so sonderlich gut auf andere Pferde zu sprechen ist. Nicht bedacht wurde hierbei das haarigste Pony der Welt, der im Angesicht des Sonnenscheins beschloss, eben diese Haarpracht jetzt sofort, sobald ein Windstoß aufkam zu verlieren.
Was dazu führte, dass Frau Arschlochpferd aussah, wie der Yeti und der Todesstern wie ein Schecke. Was lustig für alle anderen war, aber nicht für Frau Arschlochpferd und den Todesstern.
Aber weil es natürlich so ein schöner Frühlingstag war, lächelte Frau Arschlochpferd die Haare weg und als sie am Waldrand durchparierten und auf eine schöne Wiese kamen, war das dann auch vergessen. Während Frau A alle drei immer noch auf die erstaunliche Natur bei Frühlingserwachen aufmerksam machte: “Ach, ist das nicht schön?”
Fanden auch die Pferde, die sich nach einer kleinen Schrittrunde auch noch am Gras ein bisschen verlustieren durften, während die Reiter die Stille der Natur genossen. Nur aufgerüttelt durch Frau As pausenlose Bekundungen: “Ach, ist das nicht wundbera?”
Sie ritten also weiter, an einem kleinen Bach vorbei, kreuzten ein kleines Wäldchen, während eine Gruppe von Vögel gen Frühlingshimmel aufstieg. Ach, wie war das nur schön. Das betonte auch noch einmal Frau A.
Hinter dem Wäldchen folgte der nächste Feldweg. Und dort saß auf dem schmalen Pfad, den der Todesstern mutig voranging, weil die zwei anderen Pferde spontanes Sacksausen bekamen, der Frühlingsbote schlechthin: Ein Schmetterling. Groß und bunt saß er da, tankte Sonne und flatterte sachte mit den Flügeln. Da musste Frau Arschlochpferd dann auch mal Frau A rechtgeben die sagte: “Ach, ist das nicht herrlich?” Aber die hatte den Schmetterling noch gar nicht gesehen.
Nun wollte Frau Arschlochpferd natürlich nicht, dass der Schmetterling plattgeritten wurde und parkte den Todesstern also davor. Mit weisen Worten: “Achtung, nicht dass jemand über den Schmetterling reitet.” Die beiden anderen passierten also den Schmetterling ganz umsichtig, während der Todesstern einen Punkt irgendwo am Ende des Horizonts fixierte… einen Ausfallschritt mit dem rechten Huf machte und den Schmetterling mit einer schnellen Bewegung zermalmte. Anschließend neigte sie den Kop, sah über die Schulter Frau Arschlochpferd an und sprach grinsend: “Fickt euch doch, mit eurem Frühling! Nix ist hier schön.”
Zuhause kratzte Frau Arschlochpferd dann noch ein bisschen Schmetterling aus den Hufen des Todessterns, bevor sie das Monster auf die Weide entließ. Dreckige Schmetterlingsmörderin.
Foto: Kein Schmetterlingsmörder