Wenn ich mich ärgern will, gehe ich mal auf die Facebookseite der großen tollen Organisation, die sich auf die Fahnen geschrieben hat, Tieren zu helfen.
Mal davon ab, dass ich deren Radikalität verachte, deren Unwissen für gefährlich halte und deren Propaganda verurteile, bin ich vor allem immer wieder schockiert, dass Leute sich dort benehmen, als wären sie die Axt im Walde.
Sie bekunden zunächst einmal ihr Mitleid für das dort thematisierte Tier. Was absolut nachvollziehbar ist. Aber dann wird es unschön, sie Beleidigen die Leute, die meist dort in den Videos der Buhmann sind, nicht nur – sie drohen sogar gezielt – wohlwissend natürlich, dass der Mexikaner mit seinem Esel sie nicht lesen kann. Und dennoch: Wie widerwärtig kann es werden?
Ich denke mir auch oftmals (gerade bei wirklichen Tierquälern, wie z.B. der Ripperin vom Niederrhein – da sie mich direkt betroffen hat – oder dem Mädel das die Hundewelpen vor laufender Kamera ertränkt hat) ein paar unschöne Dinge. Habe auch ein großes Vokabular an Beschimpfungen bei so echt tierquälerischen Dingen – aber ich poste das nicht auf Facebook.
Es ist nämlich immer noch strafbar solche Aussagen zu tätigen wie: „Wenn ich die in die Finger bekomme, ist die tot!“
Zurecht übrigens, auch wenn ich weiß, dass dort sich die größten Maulhelden tummeln. Die machen doch alle nicht den Mund auf, wenn sich wieder eine Schlange vor McDonalds gebildet hat und alle arme Kälber verzehren. Oder wenn jemand sein Pferd mal maßregelt.
Und selbst, wenn es keine Morddrohungen sind, dann sind es massive Beleidigungen, die wirklich jeden Rahmen sprengen. Wenn ich jemals an akuter Langeweile oder Arbeitslosigkeit leide, dann spiele ich Denunziant. Ganz ehrlich. Was erlauben sich diese Menschen? Tierliebe ja – Menschlichkeit nein? Wir reden nämlich auch von Videos, wo teilweise nicht mal eine Misshandlung zu sehen ist, denn für die ist ja automatisch jeder Sport mit Tieren schon eine Misshandlung. Und dann da die Leute beleidigen? Widerwärtig. Vor allem dann, wenn es sich gegen Kinder richtet. Da gibt es eine ganze Reihe Fotos aus dem Lager des Herrn Nevzorov, wo die Leute massiv die Kinder beleidigen, weil sie an den Zügeln ziehen. Toll! Echt!
Dass einem die Hutschnur platzt, wenn man Videos sieht, wo ein Tier gezielt misshandelt wird – schön und gut. Aber es rechtfertigt doch nicht, dass man Drohungen gegen die dort agierenden Personen ausspricht.
Schönes Beispiel war ja auch, als es die verurteilte Tierquälerin Sabine Wels erwischt hat. Da kamen sie auch aus allen Ecken gekrochen, gegen die ganze Familie wurde vom Leder gezogen und wirklich unter aller Kanone gefeuert. Die Tierschützer sind ja immer soooooo verständnisvoll wenn irgendwo ein Schmetterling in Not ist … aber Angehörige einer Toten? Pah, da kann man drauf rumtrampeln.
Schandmaul zu Haus lassen – Leute gezielt ansprechen, wenn man Tierquälerei beobacht – helfen – aufklären. Oder sich selber im Tierschutz engagieren. Aber doch bitte nicht bei einem Verein, der Hetze gegen Menschen auf seiner Seite toleriert. Gibt ja auch noch viele andere Stellen.
Foto: Hat sich auch schon von dem Elend abgewandt.