Heute ist den Pferdemädels im Wendyland doch mal glatt was aufgefallen: Es herrscht ja Krieg in der Welt. Grund für Beef! Streng genommen vor allem in Syrien. Und da gibt’s ja eins: Araber. Nein, nicht diese langeweiligen Menschen, für die wird ja wohl schon genug getan (Oh ja, das steht dort). Nein, Araber … Pferde. Denn in Syrien gibt es ja auch Gestüte. Und jetzt sterben da wahrscheinlich die armen Pferde wegen Krieg.
Jetzt mal völlig davon abgesehen, dass das sicherlich richtig ist, denn Krieg macht jetzt nicht einen Bogen um Gestüte, so klappte mir dennoch die Kinnlade herunter, als ich diesen wichtigen Aufruf las, der uns sagte, dass wir doch bitte mal an die armen Araber denken sollten und uns einer noch zu gründenden Hilfsmannschaft anschließen sollten, die arme Araber vor dem IS rettet.
Klar! Immer gerne doch! Ich reite mal eben rüber und nehm ein paar mit. Ungläubig frage ich nach, ob das jetzt echt ernst gemeint ist und man nicht vielleicht erst mal (aufgrund von menschlicher Empathie) an die Menschen denken sollte? Nein, für die wird ja alles getan. Aber für die armen Pferde eben nicht. Im zweiten Weltkrieg wären ja auch so viele Gestüte evakuiert worden, da könnte man das doch hier auch machen.
Oh, das ist mein Thema, da bin ich belesen – und weiß auch, dass die ihre Evakuierungen schön selbst gemacht haben. Da kamen keine Amis und sagten: Oh, geht mal aus der Bombenzone. Nein, die haben teilweise noch recht nah dran gebombt und überhaupt keine Rücksicht darauf genommen – warum auch? Falls das irgendwie nicht angekommen ist: Krieg! Tesio hat da keine Schonung bekommen, als Dormellos nahes Umfeld bombardiert wurde und Graditz hat auch nicht ihre Pferde aus Spaß evakuiert. Und schon mal gar nicht mit einem Spendenfont – sondern bei Nacht und Nebel. Selbst wenn denen jemand hätte helfen wollen – das war nicht möglich. Ich wiederhole das nur ungern, aber … KRIEG!
Frau Wendy hält dagegen: Das sind doch wichtige Pferde. Da züchten irgendwelche Hutzelmännchen seit 2000 Jahren Araber. Super. Wenn Weltkulturerbe Palmyra (noch aus der Jungsteinzeit) nicht geschützt werden kann, dann kann man sicher die Araber retten.
Frau Wendy weiß auch wie: Man geht einfach mit den Pferden in ein Gebiet wo kein Krieg ist. Ob die Züchter da wohl schon selbst drauf gekommen sind? Nein, die gucken wahrscheinlich zu und spielen auf der Weide noch gleich Schiffe versenken, nur mit Pferden und Bomben. Oder Bingo. Gut, dass denen DAS mal jemand sagt – da geht doch endlich mal mit euren Pferden in sicheres Gebiet. Sonst kommen wir Deutschen und machen das für euch.
Sie findet es ja auch alles schlimm. Aber die Araber sind doch so wichtig. Um andere Pferde geht es hier übrigens nicht. Man soll bitte die Araber retten. Ich mag aber doch gar keine Araber. Und jetzt? Wenn ich die anderen Pferde retten will, die es in Syrien sicher auch gibt? Bin ich dann out? Blöd? Rassist? In anderen Gruppen wurde die Idee jedenfalls VIEL besser aufgenommen. Logo, da war ich ja auch nicht drin. War wahrscheinlich bei den militanten Veganern, die schon mit MGs gegen Syrien zieht und all die bösen Leute abknallen will, die nicht nett zu Tieren sind.
Wir sollen außerdem aufhören, ihre Idee schlechtzureden und lieber etwas machen. Mache ich doch! Ich schreibe einen Beef Post.
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