Manchmal sollten Reiter ausschließlich unter Beobachtung gestellt werden. Oder noch besser: Weit außerhalb der Öffentlichkeit ihrem Hobby nachgehen, da sie manchmal nämlich nen Clown frühstücken und dann sehr doofe Sachen machen. Mit Ansage und Hirn aus. Also liebe Kinder: Bitte gebt heute eure Handys den Müttern und guckt erst übermorgen rein. Denn das hier heißt nicht umsonst: Bitte nicht nachmachen. Ich bin mir nämlich sehr sicher, dass nicht nur der Post an sich dumme Sachen enthält, sondern auch die Kommentare. Schließlich sind wir ja auch gerne im Kollektiv doof.
Ich zum Beispiel. Ich bin zarte 15 Jahre alt und habe zwei Reitbeteiligung. An zwei Pferden, die einem älteren Herren gehören, der durchaus im Gelände sehr gerne zügig geht. Daher darf ich das auch. Super!
Alle anderen im Stall dürfen das nicht – jedenfalls nicht die Reitbeteiligungen. Ich muss nicht erwähnen, dass ich das weiß. Und es versteht sich natürlich von selbst, dass ich dieses Gebot mit meinen Mitreitern sträflich missachtet habe. Inklusive Pferdetausch. Man will ja mal gucken, was die anderen haben. Erwischt wurden wir nie … aber wenn … Holla! Heutzutage würde ich einen Ausraster bekommen, wenn meine Reitbeteiligung das machen würde. Aber ich damals? Nö … wieso, ist doch lustig.
Auch beliebt natürlich: Wettrennen. Hat jeder von uns verboten bekommen. Und wahrscheinlich auch jeder von uns gemacht. Mit sehr glimpflichem Ausgang, den wir eigentlich gar nicht verdient haben.
Allerdings machen Reiter ja nicht ausschließlich nur Sachen, die verboten sind – ne, sie machen auch einfach nur so gerne doofe Sachen.
Zum Beispiel sind Reiter ja auch latschendämlich, wenn sie faul werden. Dann nehmen sie mehrere Pferde beim reinholen (nochmal laufen macht dick) und wundern sich dann, wenn sie da irgendwie mitgeschleift werden, umgelaufen werden, oder sonst welche Blessuren davontragen. Sie machen das aber durchaus auch zehn Mal hintereinander. Aus Gründen, die sie nur alleine kennen.
Besonders lustig: Im Internet plärren sie nach Vorbildfunktion, rennen aber bei rot vor einer Kindergartengruppe über die Straße, stellen sich bei der Kinderreitstunde demonstrativ hinters Pferd, kriechen drunter, oder machen andere Dinge, die sie im Internet dann immer ganz schlimm finden. Natürlich am liebsten ohne Helm. Pff … Helm. Jaja, trag ich natürlich immer *zwinkerzwinker*. Außer, wenn ich den vergessen habe, ich schon zum Reitplatz gegangen bin und der noch in der Sattelkammer liegt, oder aber wenn ich gar nicht reiten wollte und es dann doch tue. Ja, dann trage ich auch einen imaginären Helm.
Und was die alles für Ideen haben. Pferde, die nicht springen sollen, werden gesprungen (weil Keks). Einmal geht schon. Oder lustiges Gehampel auf dem Pferd. Auch total beliebt. Prozentuell steigt der Zwang, alberne Sachen auf dem Pferd zu machen, an, wenn kein Sattel vorhanden ist und man einfach so auf dem Pferd sitzt. Gerne in den altbekannten Sicherheitsflipflops. Da wird dann vom Hintern gerutscht (obwohl der Reiter sich nicht so richtig sicher ist, ob das Pferd da nicht vielleicht doch tritt), Volti-Aufgaben werden ausgekramt und das alles natürlich ohne Helm. Und ohne Hirn. Vor allem ohne Hirn. Stürze vorprogrammiert. Manchmal erschreckt sich das Pferd dann und bespaßt den Rest der Halle. Ich sage ja … manchmal sollte man Reiter einfach hauen.
Und was ist jetzt nun genau das Kuriose daran? Dass die doof sind? Ne, das ist ja das Schlimme. Wir wissen, was verboten ist. Wir wissen auch, was blöd ist. Und manchmal (wenn nicht zu faul oder zu unwissend), da tun wir das einfach aus voller Absicht, selbst wenn wir hinterher denken: Wow, das war dämlich (das denken wir allerdings erst, wenns wehtut).
Seid auch beim nächsten Mal wieder dabei, wenn ich kein Problem damit habe, meinen Kollegen in der Halle umzubügeln, weil der mal wieder nicht ausweicht, aber auf Facebook herumplärre, weil klein Erna ohne Helm reitet. Ach, sind wir nicht alle ein bisschen Heuchler?
Foto: Herbst … find ich ja blöd.