Auf der Equitana sieht man auch kuriose Dinge. Jetzt mal fernab von Schabracken, oder Dingen, von denen ich nicht weiß, was sie machen. Nein, man sieht auch Leute, von denen man sich denkt: Alles klar, ich weiß jetzt wieder ganz genau, warum ich diese Seite aufgemacht habe. Wirklich und in echt, ganz viele. Man ist ja ein bisschen stiller Beobachter. Wenn man einfach mal so an einem Stand steht und zusieht, wie Leute mit der Ware umgehen.

Alles stratzt rein. Zielsicher werden Verkäufer beiseite geschoben – die stören nur – und die Ware aus den Regalen geräumt. Direkt aus der Verpackung raus, man möchte ja schließlich gucken und anfassen. Jeah! Was man übrigens vorher in der Hand hatte, ist dabei total egal. Eis, fettiges Essen, Hauptsache die Grabschefinger können mal die Eskiii-Schibbi-Schabbi befühlen. Ist ein Fleck drauf, legt man die halt zurück. Nach mir die Sintflut. Können andere Deppen kaufen, man selbst nimmt die gut eingepackte.

Eis ist sowieso ein spannendes Thema, denn es gibt ein paar Stände, wo man sich Softeis holen kann. Mit total günstigen 4 Euro für ein verdammtes Softeis haben die Ladys aber kein Problem – das haben sie dicke. Hab ich auch … aber ich weigere mich das zu bezahlen. Jedenfalls beobachten wir also die Damen mal mit diesem Softeis. Denn wir sitzen ja in einem Stand voller Lammfell. Und das ist wirklich einmalig, wie sie jeden (auch mich) zur Seite schieben, um mit den Grabbelfingern voller Eis dann mal in so einen Lammfellgurt zu packen. Danke! Mein Schmökerexemplar (das sich jeder Besucher ansehen kann) muss auch nach einem Tag feucht abgewischt werden, weil es wirklich eklig ist!
Haben manche Mütter ihren Kindern wirklich nicht beigebracht, dass man fremde Sachen nicht mit dreckigen Fingern angrabscht? Scheint fast so. Es muss ja so sein! Denn Kinder sind eher selten darunter zu finden. Dafür Erwachsene und Teenager.

Die nächste Gruppe sind die Gertenkäufer. Natürlich kann sich jeder eine Gerte kaufen – auch wenn ich nicht ganz verstehe, wie das in der heutigen Zeit sein kann, wo doch alles automatisch Tierquälerei ist und Gerten sehr böse … na, wird schon seinen Grund haben. Jedenfalls kauft jeder eine Gerte. Das allein wäre jetzt nicht tragisch. Aber die meisten Leute tragen diese Gerte dann auf Augenhöhe herum. Meiner Augenhöhe. Wenn ich für jede Gerte, die mir schon im Gesicht rumgewedelt worden ist, nen Euro bekommen würde, dann würdet ihr keinen einzigen Post mehr von mir lesen, weil ich schon lange auf den Bahamas bin und nie mehr wiederkommen bräuchte. Ach, was … dann würdet ihr hören, dass ich die Bahamas gekauft hab!
Warum kann man die nicht in eine Tüte stecken … zu den anderen Einkäufen. Oder eines der Schließfächer benutzen? Oder einfach die Gerte zum Schluss kaufen?

Dann kommt die Gruppe der Extremisten. Die machen ganz kuriose Sachen. An einem überfüllten Samstag neben unserem Stand in einem winzigen Gang die Fahrpeitschen testen. Knallen die eigentlich? Tolle Idee! Wirklich. Da stand die Schaukel schon jahrelang zu nah an der Hauswand.
Oder sie wollen sich mal setzen. Räumen einfach Ware von Hockern (sehr gut zu beobachten bei den Nachbarn) und machen ein ausgiebiges Sit in, wo sie dann noch ein Eis essen. Omnomnom … Schmeckts? Dass Hocker vielleicht auch zur Dekoration sind und überhaupt für die Kundschaft sein könnten, die Reitstiefel anprobieren will .. ach, was. Meine Beine sind müde! So verpissest euch! Die noblen Füße sind schwer. Man setze sich wohin man will.
Alternativ stehen die auch gerne in der Tür rum. Oder setzen sich auf die Treppe. Natürlich in die Tür.

So ein Messetag macht ja schon Spaß. Und er ist auch lehrreich. Denn ich bekomme immer wieder vor Augen gehalten, was mit dem Reitervolk nicht stimmt. Und warum es noch ganz lange Arschlochpferd geben wird. Die machen ja quasi Schaulaufen der Dreistigkeiten vor meiner Nase. Besser kann’s nicht werden.

Foto: Sommer … das waren noch Zeiten!