Diese Folge ist … unspektakulär. Für so ziemlich jeden Zuschauer. Gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen. Wirklich nicht. Nur mal kurz bisschen was zu Lachen, als Padawan und der Mann von der Kelly Family spontan einen Sprint einlegen müssen, weil sich ihr Pferd null für den Stromzaun interessiert.
Wieso ist die Folge so unspektakulär? Nun ja … eigentlich sind das halt völlig normale Sachen, die wir im Alltag im Stall machen. Jeder, der schon mal mit nem Jungpferd gearbeitet hat, kennt die Padawan Nummer, jeder, der mal bei nem Anfängerkurs zugeschaut hat, kennt Frau Prüüümas Vorgehensweise. Dementsprechend sehen wir heute eigentlich nur Stallalltag. Das ist eigentlich ganz nett. Denn wir sehen mal kaum grob fahrlässige Sachen, bekommen auch wirklich mal sinnvolle Sachen gesagt (sind nicht neu, aber die Fernsehzuschauer bekommen mal sinnvollen Inhalt vermittelt).
Frau Prüüüma hat immer noch das speckefette kalte Tier und das schwatte Anhängsel, das immer noch treudoof hinterherdackelt. Trennen haben wir wohl immer noch nicht geübt und das kommt auch erst, als die Folge schon halb vorbei ist.
Übrigens ist heute auch ganz wenig Werbung drin – wahrscheinlich, weil die Hälfte schon vor dem Fernseher eingeschlafen ist.
Nun denn … die Teilblondierte soll jetzt Körpersprache lernen. Frau Prüüüma erklärt sich nen Wolf, klappt aber noch nicht so, obwohl das Prüüüma Pferd zum Üben dazugeholt wurde.
Ja, tatsächlich, heute wird mal was Sinnvolles erklärt. Da können sogar Nichtpferdemenschen was lernen. Das kleinste Pferdeeinmaleins aller Zeiten. In einem Satz erzählt: „Glotz das Pferd nicht an, wenn du willst, dass es mitkommt.“
Ungefähr so hat mir das meine Reitlehrerin als Stöpsel eingetrichtert. Ganz ohne Fernsehen, ganz ohne intensives Bodentraining. So was … Aber die Teilblondierte muss halt lernen.
Frau Prüüüma gibt auch weiterhin Unterricht, obwohl sie sagt, sie wäre quasi gar nicht da. Wie laut die ist, wenn sie gar nicht da ist …
Anschließend wird mit „Fellsattel“ rumgejuxt, der leider gar nix nützt, weil er der Teilblondine nicht passt (was sollte das eigentlich für ein Modell sein?).
Und grinsend darf sie dann Schritt reiten. Ohne Bügel, weil das tut man ja nicht … aha. Gurten braucht man wohl bei nem „Lammfellsattel“ auch nicht … der darf ruhig einfach spontan runter rutschen. Weil … weil man dann schneller runter kommt oder so.
Der Padawan reitet halt ein Pferd an. Kann man jetzt nicht viel zu sagen, der macht halt das, was andere Leute in Deutschland auch jeden Tag machen. Aber er erklärt es schön, während der Mann von der Kelly Family Kunstturnen dazu macht. Auf einem netten Pferd, das VOX uns unbedingt als das Kaspar Hauser Pferd verkaufen möchte, wenn die das noch EINMAL sagen, schreie ich! Das wird so inflationär häufig benutzt, dass ich nichts mehr gegen ein paar gegurrte „Prüüümas“ hätte, wenn die nur dafür ENDLICH aufhören Kaspar Hauser zu sagen.
Wir können also zusehen, wie das „Kaspar Hauser“ Pferd angeritten wird und vielleicht kann man sich sogar mal Sachen abschauen. Denn es ist informativ.
Wieso man uns den netten Fuchs vorher noch krampfhaft als Problempferd verkaufen will, weiß allerdings keiner. VOX eben. Der Fuchs ist nett, hält nur nichts von Stromzäunen und geht da halt einmal durch. Hoppla. Hab ich jetzt ein Problempferd? Ist ja immerhin schon mal über den Holzzaun gegangen.
Nun denn, der wird angeritten, ist lieb, mal kurz ein bisschen frech, aber irgendwie merkt man sogar dem Off-Sprecher die Enttäuschung an, dass dieser nette Fuchs nicht mal eben die Wildsau auspackt. Tja … so läuft das eben im Normalfall.
So sieht Pferdeausbildung aus. Unspektakulär, was VOX?
Ich wette, wenn noch zwei oder drei so unaufgeregte, viel zu informative Folgen kommen, ist die Sendung bald Geschichte. Wer soll denn dann darüber schreiben? Und sprechen? Und wer soll es gucken, außer Pferdemenschen … nur selbst denen ist das dann zu wenig.
Wäre es nicht schön, wenn man einfach beides kombiniert? Anspruchsvollere Fälle und gutes Erklären? Da hätten alle was davon. Echt jetzt …
Foto: Gutes Wetter. Yay!