Wir wissen schon, warum die Turnierreiter nicht ins Gelände gehen, denn das hat ja ein paar unangenehme Überraschungen parat, denen wir eigentlich niemals begegnen wollen, denn es ist stets so, dass wir garantiert darauf treffen. Nicht nur, dass unsere Pferde diese Gefahren magisch anziehen, sie sehen sie auch immer. Vor allem dann, wenn sie eigentlich nicht da sind.
Da reiten sie also dahin, die Turnierreiter und rümpfen mal wieder die Nase, während wir klatschnass auf den Hof geritten kommen und nur ein: „Ich hab’s ja gesagt“ ernten, denn sie haben es wirklich gesagt.
Das Wetter
Gerade im Moment ist das ja schon ein unkalkulierbares Risiko, denn wir Geländereiter können ja entweder komplett durchnässt, oder vom Blitz getroffen werden. Alternativ können wir auf einen Tornado treffen, Hagelkugeln, so dick wie Tennisbälle auf den Kopf bekommen, oder einfach so vom Winde verweht werden. Das Wetter ist selten passend und wenn es mal angenehm ist, kommt das Viehzeug und piesakt uns. Wo wir dann beim nächsten Thema wären!
Das Viehzeug
Wenn es mal nicht zu heiß, zu kalt oder zu stürmisch ist, ist es ja eigentlich genau richtig. Aber halt! Nicht nur für uns! Auch für sämtliche Insekten, die wir uns vorstellen können und noch ein paar viel gemeinere. Bremsen, Mücken, böse Schmetterlinge, eben alles, was nicht nur uns, sondern auch das Pferd aufregt. Alternativ wird man von Wespen verfolgt, oder ist ständig damit beschäftigt, das durchdrehende Pferd wieder zu beruhigen, weil sämtliche Bremsen im Umkreis damit beschäftigt sind, es zu piesacken.
Das Gelände an sich
… ist ja auch nicht immer schön. Manchmal muss man sich durch geschotterte Wege wühlen, Sackgassen, oder Hindernisse, die man mit Pferd einfach nicht überwinden kann. Die vielgelobten Reitwege sind nämlich in manchen Regionen Deutschlands echt selten. Da muss man dann auch mal als Naturhindernis über eine Kühltruhe springen, die irgendein Trottel im Wald abgeladen hat.
Die Geräusche
Mal davon abgesehen, dass sämtliche Menschen im Gelände grundsätzlich blöde Geräusche machen müssen (Tröten, husten, schlurfen, röcheln und in die Hände klatchen), macht das „Draußen“ an sich ja auch schon erschreckende Geräusche. Im stillen Wald knackt immer irgendetwas, sodass das Pferd bald an nervösen Zuckungen leidet und beim ersten Kaninchen im Unterholz bei Mutti auf den Arm will. Und dann sind da ja noch menschgemachte Geräusche: Autos, Gesellschaften, Fahrradfahrer mit Klingeln, Kinder … einfach alles!
Die Menschen
Ja, Menschen sind ein Hindernis, zumindest im Gelände. Die stehen blöd auf Galoppstrecken herum, brüllen laut neben einem, oder lassen ihren Hund Pferde jagen. Wenn sie nicht zu Fuß sind, wird es noch schlimmer, denn dann sind sie motorisiert und versuchen gerne mal zu ergründen, wie nah man eigentlich an ein Pferd heranfahren kann, ohne dass es etwas macht. Und wenn das nichts hilft, haben sie immer noch eine Hupe, oder einen Motor, den man aufjaulen lassen kann.
Wir selbst
Wir selbst sind auch manchmal keine große Hilfe, schon mal gar nicht, wenn wir auf einem völlig entnervten Pferd sitzen, das gerade schon piaffierend über den Zebrastreifen trötet, weil das weiße Zeugs einen gleich angreift. Und da sitzen wir, jammern, weil wir nicht einen schönen Ausritt machen können und tun es trotzdem immer wieder.
Foto: Auch frisch ausm Gelände. Nass! Danke!