Wenn man beim Tennisspielen sich ein bisschen doof anstellt, dann ist das ein bisschen lustig und gut. Klar, kann man sich da auch verletzen, aber das Verletzungsrisiko bei Reitern ist im Schnitt einfach deutlich höher. Wenn wir mal kurz Guppy im Kopf haben, dann endet das wenigstens mit richtig unangenehmen blauen Flecken.
Denn wir dürfen uns theoretisch nicht dumm anstellen. Sonst zahlen wir schnell den Preis – und noch schlimmer: Andere vielleicht gleich mit. Also versuchen wir unsere spontane Erblödung meist zu verhindern. Es hilft aber nix, irgendwann sind wir doof. Einfach nur weil …
Und dann passieren folgende Sachen:
Jemand hat mir meinen Helm geklaut. Uncool. Vor allem uncool vor der Springstunde. Aber eigentlich ist mit Helm reiten ja auch uncool. Fand mein achtzehnjähriges Ich jedenfalls. Aber man darf ohne nicht mit springen. Wieder uncool. Was macht man? Sich irgendeinen Helm aufsetzen, der so grob passt (hatten so einen kleinen Fundus). Ohne Kinnriemen. Hauptsache Deckel auf dem Kopf. Runtergefallen? Ah … bin ich doch eh noch nie. Jedenfalls nicht vom Todesstern.
Mache ich dann gleich mal. Kappe ist vor mir unten. Anschiss … okay, okay, ich kauf ja ne Neue. Birne tut mir auch weh. Und ich kann doch eigentlich gar nix dafür, dass die weg ist.
Kaufe einen neuen Helm. Jetzt mit super duper Ausstattung und so nem dicken Schirm, weil Keks … ist gerade Trend.
Nächste Springstunde … ein kleiner Disput, eine Stange und ein super dicker Schirm, der gegen diese Stange schlägt. Ich bin spontan taubstumm und sehe alles doppelt.
Und nen neuen Helm kann ich auch gleich wieder kaufen.
Oder das hier: Handschuhe, sind ja was für Blödies mit Mimihänden und Gefühl hat man da ja auch nicht drin. Dann führt man einfach ein Pferd herum, das drei Wochen stramm gestanden hat. Das Hirn macht: „Biblblblblblblbllblblbli!“ Und wundert sich dann über die offenen Handflächen, weil das Monster NATÜRLICH was gefunden hat, um sich aufzuregen. Danach hat man plötzlich Handschuhe. Echt jetzt.
Auch: Nicht Nachdenken ist sehr beliebt.
Zum Beispiel, wenn man spontan vergisst (Hirn macht: „Döööööööööööööh“ statt: „Hallo, Achtung, Jungpferd“), dass man eine nette Dreijährige zum Anreiten neben sich stehen hat und meint, der könnte man mal eben das Halfter über den Kopf ziehen um zu Trensen. Und dabei den Sattel natürlich noch nicht richtig festgegurtet hat. Huiiiii! Trense war danach spontan hinüber. Und das Jungpferd fand das auch unlustig. Ach … und weg war es auch!
Oder man beobachtet nur die doofen Leute. Und sagt nix. Weil das Hirn mal wieder so was macht: „Blub, Blub, Blub“.
Dann guckt man auch mal zu, wie der Kollege sich auf dem schreckhaftesten Zweijährigen die Bügel nicht nur kurz schnallt, sondern auch noch auf die Idee kommt, die Pfütze mitzunehmen. Im Canter. Das Bein war sehr blau. Und er sehr nass. Man hätte ja was sagen können.
Vielleicht auch so was hier:
Pferd ist lose, weils die Reiterin verloren hat. Pferde laufen doch keine Menschen um, ne, ne … Das Hirn hat super Ideen: „Stellen wir uns mal davor und winken.“
Ja, da kannste lange Winken. Bringen tut es nur nix. Außer, dass man den Herzinfarkt seines Lebens hat und plötzlich wieder sehr schnell von der Bahn runter muss, weil das Krötentier einen sonst umnietet.
Foto: Omnomnom