Ich bin jemand, der keine Ponys mag. Primär deswegen, weil ich genau vier geritten bin und die waren waschechte Arschlochpferde. Eines davon hatte das Hobby, den Reiter am Boden ständig anzusteigen (nein, die wollte natürlich nur kuscheln), das andere hat sich mit Reiter gewälzt und gebuckelt wie eine Rodeosau, das nächste hat sich für ein Rennpferd auf sehr kurzen Beinen gehalten und das übernächste hat gebissen, getreten und auch sonst nichts gemacht, was man so wollte.
Außer buckeln.

Bei Ponys ist es nämlich oft wie mit Hunden -weil man nicht tief fällt und die eh so klein sind, versagt die Erziehung sehr schnell, bzw. wird sie nicht für nötig erachtet. Ein Pony braucht doch nur niedlich sein, vor allem dann, wenn man es nicht reiten kann. Da das Pony aber mehr Grips hat als das Durschnittspferd kann es nach ein paar Tagen Langeweile ganz erstaunliche Dinge. Dem Besitzer und allen anderen auf der Nase rumtanzen, Türen öffnen, sämtliche Kisten öffnen, Zäune umgehen und noch ein paar andere Kunststücke. Je kleiner, desto schlimmer wird das.

So hat man dann das Arschlochpferd in Miniformat, das trotzdem fälschlicherweise für ein Kinderpony gehalten wird. Denn es ist klein, das ist Grund genug. Es ist wirklich erstaunlich, wie viele Kinder auf den kleingewachsenen Arschbacken lernen, primär lernen sie wie man fällt. Immerhin – Ponykinder sind meist hart im Nehmen, die klettern drauf und fallen noch 10 Mal runter.

Weil so viele Ponys von den letzten Dumpfbacken betreut werden, haben guterzogene und gut gerittene Ponys es schwer, vor allem und ganz speziell auf Turnieren. Denn auch die Richter sind scheinbar Menschen, die ähnliche Erfahrungen wie ich gemacht haben: Ponys? Nur über meine Leiche. Auch in der Platzierung. Da kann das Tierchen radschlagend einreiten, es wird ums verrecken nicht bemerkt. Nur wenn es negativ auffällt, dann können die Richter ihre schlechten Noten auch direkt begründen.

Klischeeponyhalter sind übrigens diese hier: Mutti (kann schon etwas reiten) bekommt Kind. Mutti kauft Pony, damit Kind mit Pony aufwachsen … und es überwachsen kann, denn so ein Kind wächst halt im Gegensatz zum Pony noch. Dann muss es weg – außerdem kann es sowieso nicht viel, denn es wurde ja nur mit Kind (ohne Helm) herumgeführt. Dann darf sich der nächste mit einem alten, viel zu fetten Pony herumschlagen, das auch noch über alle Maßen frech ist, denn Tüddelmutti hält nichts von Erziehung – auch nicht bei ihrem Kind.

Und dann sind da ja noch die Haflinger – die werden sowieso immer gedisst. Denn sie sind fett und frech. Sonst nichts. Hat man sportliche Haflinger, sind das bestimmt Mixe, teilweise geht die Diskriminierung schon so weit, dass manche Ställe keine Haflinger wollen, denn die erfüllen eben vor allem das Ponyklischee, dass sie die Zäune gerne umgehen. Und irgendwie kennt auch jeder diesen EINEN fetten Haflinger, dessen Besitzerin nix kann, ihn in raten gekauft hat (Pardon, vor dem Schlachter gerettet hat) und nichts und niemanden im Griff hat.

Isländer und Norweger gelten im allgemeinen Feindbild Pony nicht. Warum auch immer – vielleicht weil die teurer sind. Und die Isländer dazu noch ihren eigenen Sport betreiben. Und der Norweger … ist halt da. Dabei sind die auch nur Hafis mit anderer Farbe.

Kaufen sich Leute ein Pony, wird ständig gefragt, warum man sich denn kein richtiges Pferd leisten kann – oder möchte, wenn bekannt ist, dass die Kohle vorhanden ist. Kein Wunder, denn jeder Stall hat das Vorzeigepony, das einfach scheiße ist. Es hat zwar auch mindestens ein Pferd, das genauso ist – aber das weitet niemand als Klischee auf Pferde aus. Komisch eigentlich.

Foto: Pony. Und ja – der ist fies.