Es gibt Pferde die können es, es gibt Pferde die können es irgendwie und dann gibt es Pferde, die können es nicht. Und welche die es nicht wollen, aber könnten. Deswegen müssen wir uns heute mal mit den Springtypen im Stall beschäftigen, denn da gibt es eine ganze Menge von. Und es ist gut zu wissen, was man da eigentlich hat – schon um sich anzupassen. Denn nicht alle Springtypen lassen sich gleich reiten.

Der Routinierte
Kann alles, weiß alles und macht auch alles. Egal wie unpassend der Reiter an den Sprung kommt, er rettet alles. Falls nicht, verfällt er in Depressionen und mag nicht mehr mitmachen. Er wechselt selbstständig, merkt sich den Parcours (ist aber verwirrt, wenn man ihn umstellt) und man muss ihm einfach die Füße küssen.

Der Schluffer
Beine anziehen ist für Blödis, er hat nämlich Spaghetti statt Beinen. Und die labbeln unkontrolliert mit ihm über den Sprung. Er schafft es sogar statt der oben liegenden Stange die untere runterzuschmeißen. Generell leidet er an nicht vorhandenem Körpergefühl, kann einen ganzen Parcours im Kreuzgalopp springen und springt den auch wirklich komplett. Nur eben nicht sonderlich gut.

Der Klotz
Dem Klotz ist alles scheißegal. Ob er über den Sprung kommt, ob da eine Stange fällt, ob er seinen Reiter verliert – wen interessiert das schon? Der Klotz ist ein Büffel, der mal parkt, mal nicht, er ist da unberechenbar und unbelehrbar. Er springt die unmöglichsten Dinge und hat dann keine Lust mehr auf eine einzelne Stange. Umspringen? Macht deine Muddah, aber doch nicht der Klotz.

Der Chihuahua auf Extasy
Er springt zuverlässig. Leider hält er sich für ein Rennpferd auf Abwegen und heizt einfach durch den Parcours. Der hat nur Lenkung, keine Bremse. Bremse gibt es erst, wenn der Parcours mindestens dreimal gesprungen wurde. Er hat nicht mal Zeit, sich vor auffälligen Hindernissen zu fürchten, denn die sieht er gar nicht. Weil er viel zu schnell ist.

Der Selektive
Der Selektive guckt sich vor der Runde einen Sprung aus, den er richtig blöd findet. Und den wird er auch nicht springen, selbst wenn sein Reiter ein Lamm opfert, dem Satan huldigt oder ihm eine Jungfrau bringt. Er springt ihn nicht. Könnt ihr euch auf den Kopf stellen!

Der Zögerliche
Er will ja, aber er traut sich nicht. Sprünge sind grässlich bunt und fies und manchmal haben sie Wasser im Graben. Das kann ihm doch keiner wirklich antun wollen. Er versucht es ja, aber meist liegt er nachher irgendwo in Embryonalstellung in der Ecke und mag nicht mehr. Aber eigentlich macht er es auch echt gut. Wenn er denn mal vor lauter Zögern springt.

Der Moppel mit den kurzen Beinen
Kann auch durchaus in einem Körper stecken, der dieser Beschreibung spottet, aber innerlich ist er eben trotzdem ein Moppel mit kurzen Beinen. Und egal wie oft er es versucht, irgendwie schafft er immer Stangensalat und beim Mikado würde auch jeder liebend gern mit ihm spielen, weil er da verlieren würde. Es funktioniert einfach nicht. Er weiß auch gar nicht so richtig was er da soll.

Der Lass-mich-ich-will-das
Geht meist aus dem Altersstarrsinn des Routiniers hervor. Wenn die alt werden und noch mal springen sollen, dann möchten die Ruhe und keine störenden Kommandos vom Reiter. Entsprechend wird jede Einwirkung mit Verweigerung kommentiert und es ist höchstens stattsam sich noch mal ein wenig schöner da oben drauf hinzusetzen. Ansonsten macht der Lass-mich-ich-will-das aber ganz einfach das, was er will und wird sich davon nicht abbringen lassen.

Foto: Moppel und Klotz. So ist das eben mit den Ponys.