Manchmal treiben wir unsere Reitlehrer in den Wahnsinn – ungeplant und ungefragt, denn manchmal will uns nichts gelingen. Und das Pferd hat auch gar kein Interesse daran, dass die Reitstunde gelingt. Wenn ihr euren Reitlehrer allerdings schreiend aus dem Stall treiben wollt, dann habe ich hier genau die richtigen Tipps für euch. Und falls ihr jetzt denkt: Coole Ideen – ich habe JEDE einzelne schon von Reitschülern erlebt.

1. Frage 25 Mal nach, bitte deinen Reitlehrer gucken zu kommen, ob du denn auch das richtige Schulpferd mitgebracht hast. Falls es das eigene Pferd ist, frage trotzdem nach, nicht dass du dich vertan hast.

2. Wenn der Reitlehrer links sagt, immer rechts reiten. Wenn andersrum, dann trotzdem weiter rechts reiten, das regt ihn nämlich viel mehr auf, als wenn ihr nur einfach links und rechts vertauscht. Auf zwei Händen reiten ist sowieso mühselig.

3. Ecken sind für Idioten und können immer abgerundet werden. Stellt sich der dreiste Lehrer zum besseren Verständnis auf den Hufschlag, darf der ruhig umgenietet werden.

4. Gamaschen dienen vor allem der allgemeinen Erheiterung und sollten daher für den Reitunterricht nicht nur falschrum, sondern auch an den unmöglichsten Stellen getragen werden.

5. Fragt: warum! Immer. Ein guter Reitlehrer muss ja wohl alles erklären können. Durch die ganze Bahn wechseln – Warum? Ja, soll der Amateur euch mal erklären.

6. Ohrenstöpsel rein. Oder einfach die Ohren auf Durchzug stellen. Nichts freut den Reitlehrer mehr, als wenn ihr auf dem hinterletzten Zirkel reitet und kein Wort versteht, was der unwichtige Sepp da hinten brüllt. Seid empört, wenn er zu euch rüber kommt und sagt: „Das kann ich doch nicht hören, ich war doch hier hinten!“

7. Immer schön Quatschen beim Schrittreiten unüberwindbare Hindernisse bilden. Damit die anderen Reitschüler was zu meckern haben und all ihren Unmut auf den Reitlehrer abwälzen. Besser auf ihn als auf das Pferd. Ihr seht also, ihr tut Gutes.

8. Solltet ihr eine Springstunde haben, zielt auf die Ständer, nicht auf die Stangen. Es ist doch viel lustiger, wenn der olle Reitlehrer den ganzen Sprung wieder aufbauen muss und nicht nur ein oder zwei Stangen einsammelt.

9. Reithalfter sind wichtig und richtig. Verschnallt werden sollten sie aber auf jeden Fall falsch. Dann aber bitte jammern, weil man es mit dem Rücken oder dem Knie hat, sodass der Reitlehrer in der Bahn neu trensen darf. Dabei noch theatralisch gucken – das waren schließlich die Heinzelmännchen, nicht ihr.

10. Zuschauer mitbringen. Die müssen aber Profis sein und dem Reitlehrer genau im Rücken hängen. Nicht, dass der euch falsch beurteilt. Eure eingestimmte Jubelgemeinde wird das schon richten.

Sind alle Punkte befolgt, wird der Reitlehrer von den Männern in den weißen Kitteln abgeholt.

Foto: Die Eckennummer kann man in Kooperation mit Mozart richtig toll durchziehen.