Pferde sind eigenartige Geschöpfe, die komische Dinge tun, die wir manchmal nicht so ganz nachvollziehen können. Wahrscheinlich sind sie ein bisschen lalla in der Birne. Dafür aber zuverlässig, denn irgendwelche komischen Allüren haben sie alle.
Und wir verstehen sie einfach nicht, weil sie total sinnlos sind: In unserem Hirn. Pferde sind da ganz anderer Meinung (und finden wahrscheinlich unsere Marotten auch irgendwie sinnlos). Darum habe ich heute ein Best of der komischen Dinge mitgebracht, die Pferde tun. Und zwar so richtig sinnlos.
1. Am Tor stehen und reinwollen – beim Reinholen abhauen.
Was passiert da nur im Pferdekopf? Vorwärts Männer, wir müssen zurück? Wenn Futterzeit ist, dann wollen sie doch irgendwann rein, denn die innere Uhr, die funktioniert. Auf dem Weg dahin wird es sich aber gerne mal anders überlegt. Auch mit aller Macht und Kraft und ohne Rücksicht auf Verluste. Warum? Weil.
2. In jeden Wasserschlauch kriechen, aber nicht durch Pfützen gehen
Ja, da sagt man jetzt: Der Wasserschlauch ist ja was anderes als eine Pfütze – aber nein! Es bildet sich ja dort, wo man den Wasserschlauch benutzt auch irgendwann mal eine Pfütze. Und da wird nicht geheult. Eine identische Pfütze im Gelände ist aber ein Grund alle Viere von sich zu strecken und zu weinen.
3. Nicht von den anderen wegwollen – nicht zu nah an den anderen sein wollen
Auch aus der Kategorie: Komisches Benehmen zum Sonderpeis. Manche Pferde kleben. Manche Pferde haben Platzangst und möchten bitte nicht nah an den anderen sein. Und manche … ja, die wollen nichts davon so richtig, aber bitte auch beides. Das ist sehr anstrengend. Besonders anstrengend übrigens bei Rennpferden, die losstürmen, dann zu nah sind und den Anker werfen, nur um dann wieder loszubrettern.
4. Betteln, obwohl sie das Futter nicht mögen
Man hat es ihnen schon dreimal hingehalten. Im schlimmsten Fall haben sie es sogar angeknuspert und angewidert ausgespuckt. Was denkt das Pferd? Das schmeckt jetzt besser, wenn Frauchen das noch zwei Sekunden länger in der Hand hält? Scheinbar ja. Versuch macht klug? Fehlanzeige. Besonders renitente Exemplare betteln sogar nach Wurmkur oder Lebertran.
5. Spontaner Ankerwurf auf bekannten Wegen
Na? Heute mal vor dem Anbinder in drei Meter Sicherheitsabstand geparkt und erst mal diskutiert? Gut, ihr seid in bester Gesellschaft. Warum auch immer, manche Pferde checken gerne erst mal, ob dieser ominöse Putzplatz HEUTE vielleicht doch schlimm ist. So völlig aus dem Kontext gegriffen, gerne, wenn schon andere dastehen. Wer sind denn die? Kenn ich die? Sind das überhaupt echte Pferde, oder hat da jemand ein paar Pappaufsteller hingeklatscht? Und: Sollten das nicht eigentlich Fluchttiere sein?
6. Schattenspringen
Schatten sind grundsätzlich da und das scheinen Pferde auch zu wissen. Je nach Stimmung sind die aber schlimm. Da hüpfte auch einst der Großvater von Mozart lieber über den Schatten der Tribüne (im vollen Renngalopp beim Breeders Cup), statt zu gewinnen. Jaja, wir wissen, dass Pferde dunkle Schatten für Tiefe halten. Aber trotzdem … dann sollten sie das doch wenigstens konsequent tun, oder? Nein, dann macht es nämlich nur halb so viel Spaß.
7. Die seltsame Faszination von Putzboxen
Manche knacken sie mit einem Huf, andere setzen sich drauf und wieder andere öffnen sie ohne einen Kratzer. Selbst wenn sich niemals Leckerlies darin befunden haben, übt die Putzbox eine magische Anziehungskraft aus und möchte SEHR genau erkundet werden. Putzeimer und Putztaschen außerdem, selbst wenn der dicke Kopf steckenbleibt. Oder die Putzbox spontan am Bein hängt und das Pferd heulend am Putzplatz steht. Und was lernen wir daraus? Ja, richtig, gar nichts, wir machen das gleich nochmal.
Foto: Steine lecken! Omnomnom. Mit großer Sabberpfütze.