Heute wollen wir gar nicht mal unbedingt nur über Mitreiter sprechen, denn der Stallalltag hat viele Stolperfallen, die Reiter zum HB Männchen machen. Ich nehme mich da übrigens auch gar nicht aus, ich könnte auch manchmal Schubkarren umtreten, oder Sachen werfen. Nicht wegen des Pferdes, nein, das ist gar nicht unbedingt Schuld. Sondern wegen einer Menge Kleinscheiß. Manche entlocken uns ein nervöses Augenzucken oder lassen den inneren Monk hervorkommen, andere machen uns wirklich aggressiv. Andere hingegen sind zum Heulen.

1. Halfter mit der Schnalle nach innen anziehen
Kennt ihr Leute die das machen? Ja, ich auch! Und ich werde jedes Mal bescheuert, weil das so ein Handgriff ist, der mir absolut automatisch daherkommt und ich ihn trotzdem immer kontrolliere. Ist doch unangenehm. Wenn mich keiner sieht, mache ich das sogar manchmal bei fremden Pferden richtig. Es nervt mich, wenn es da ist. Und das Pferd bestimmt auch.

2. Wenn die Schubkarre umfällt
Die fällt nicht mal unbedingt um, weil man selber blöd ist – ne, da ist eine Bodenrille, das Rad geht kaputt, die Achse bricht, etc. Allerdings tut sie das natürlich nur dann, wenn man richtig viel geladen hat, sodass man gleich noch den ganzen Hof kehren kann.

3. Verdrehte Zügel
Hasst ihr auch die Leute, die ihre Zügel verdreht haben? Ich krieg da einen Anfall. Manche reiten echt mit Korkenzieherzügeln durch die Halle und merken es nicht. Oder noch schlimmer: Es stört sie nicht. Ich möchte sie alle anhalten und ihre Zügel wieder entwirren. DAS MUSS MAN DOCH MERKEN!!!

4. Leute, die Boxentüren zumachen
Wir reden hier nicht von Boxen mit Pferden drin – ne, Boxen, wo keine Pferde drin sind. Sodass man rangieren muss, wenn man mit dem Pferd da entlang kommt. Ich war tatsächlich noch nie in einem Stall, wo da ein Platzproblem bestand, sodass Nachbarn nicht in die Box kamen, wenn meine Tür auf ist. WARUM MACHT MAN DIE DANN ZU?! Ich lehne die doch komplett an, sodass sie niemandem im Weg ist.

5. Dinge die Wackeln
Hasst ihr es auch so, wenn die Schubkarre rappelt und wackelt, weil irgendetwas lose ist. Oder die Metallseite der Mistgabel schon bei jeder Bewegung wackelt? Oder man ständig die Schiene mit den Borsten am Besen aufsammeln muss, weil das Ding nicht mehr klebt? Auf der Arbeit hab ich mal Besen, inklusive Borstending (gibt es da einen Fachbegriff) einfach ins Strohlager geworfen, weil mir das verdammte Teil 10 Mal beim Hofkehren abgegangen ist.

6. Mitreiter, die Schlurfen
Ich kann Schlurfen eh schon nicht leiden, aber im Stall ist das noch mal ne Nummer schlimmer, weil der Hallensand da natürlich astrein auf der betonierten Stallgasse schlurft.

7. Mitreiter, die ihre Halfter am Putzplatz hängen lassen
In einem kleinen Stall, wo genug Platz ist, da geht das ja noch (und da mache ich es auch selber). Aber in einem Pensionsstall mit weniger Putzplätzen als Reitern? Boah! Krönung sind dann zwei Halfter und Stricke an einem Anbinder und ich kann dann gucken, wo ich mein Pferd anbinde? Gnah!

8. Leute, die Longierpeitschen in der Halle liegen lassen
Muss ich dazu noch was sagen? Mit Vorliebe natürlich geliehene Longierpeitschen, die den Reitern gar nicht gehören, da macht das gleich dreimal so viel Spaß.

9. Sprünge aufbauen und bis zum St. Nimmerleinstag da stehen lassen
Auch diese Leute gibt es und es sind manchmal sogar Reitlehrer. War ja Springstunde. Und bald ist wieder Springstunde. Oder Freispringen. Da kann das doch noch mindestens einen Monat stehenbleiben, sodass ich nicht mal auf irgendeinem Zirkel reiten kann. Wenns stört, könnte ich das doch auch selber wegräumen. Lass mich nachdenken: Nö!

10. Halfter die man abzieht und dann plötzlich falsch herum sind
Kennt ihr das? Ihr zieht ein Halfter ein bisschen zu schwungvoll aus und dann ist plötzlich die Schnalle auf der anderen Seite? Und dann steht ihr da wie ein Flamingo auf Valium und das Hirn macht nicht mal ansatzweise mit? Dann denkt man sich nur: Hä? Wie geht das jetzt? Wie muss ich das jetzt drehen?

Foto: Wir haben gar nichts gemacht, guck nicht so.