Wohin man schaut, die Leute drehen gerade wieder völlig am Rad. Momentan kann man echt eine Hitliste der dümmsten Posts aufstellen und die werden über Monate hinweg nicht mehr getoppt. Was sich da alles tummelt … da ist man ein bisschen fassungslos. Wir kratzen zwar nicht an den Muscheln vom Depot, aber schon ziemlich nah dran. Denn heute wird einem wieder sehr klar, warum so ein Pferdeführerschein per se jetzt gar nicht so doof ist. Eher absolut zwingend. Oder: Manche Leute sollten einfach nie mehr als 50 Euro in der Tasche haben, dann können die auch keine Pferde kaufen. Besser ist das.
Die hier zum Beispiel! Die ist was ganz Besonderes, denn sie hat ein zweijähriges Pony. Oder irgendwie so was. Es ist ein Schimmel und sieht auch nett aus. Aber irgendwie auch komisch, denn es trägt andauernd Transportgamaschen. Aus Gründen … Ja, die werden uns nicht so richtig erklärt. Vielleicht schon, denn das Pferd hat ein doll dickes Bein. Aber KEINEN Sehnenschaden, ne, ne, das geht einfach so so komisch. Und wo geht das zweijährige Kerlchen? An der Longe, unterm Sattel (und ja, man kann mit Transportgamaschen longieren, DIESE Erkenntnis können wir aus diesem Post mitnehmen – ich wusste immerhin nicht, dass das geht, ohne dass das nicht ausbalancierte Pferd umfällt).
Natürlich holt sich diese Dame einen Shitstorm ab, der sich gewaschen hat. Pferdegruppen vertragen Rumgehupfe mit lahmen Zweijährigen inklusive dickem Bein so gar nicht gut. Leider kann man gar nicht adäquat hinterhertrollen, weil die nur Instagram hat. Und am besten trollt es sich noch an einer echten Tastatur. Schade aber auch. Trotzdem bekommt die natürlich die geballte Breitseite der Pferdemädels, weil lahme Zweijährige mit Transportgamaschen longieren halt immer noch Scheiße ist.
Aber nein! Die kann noch einen draufsetzen. Einen weinerlichen Text für die “Hater” (mit dem Drachenlord verwandt, oder was?), wo sie jammert, dass ja alle fies sind und sie ja wohl Tipps annimmt – und das zweite Bildchen ist dann gleich die Krönung. Sie sitzt jetzt mit Sattel auf dem lahmen Zweijährigen. Aber immerhin keine Transportgamaschen. Mensch, die hat echt was gelernt.
Unsere nächste Kandidatin ist auch besonders helle. Aber sie hat auch eine Instagram Seite (sehe ich da ein Muster?). Jedenfalls möchte sie ein Pferd kaufen. Das hat sie zwar noch nicht gesehen, aber eine Instagram Seite hat sie schon mal gemacht. Man kann ja nicht früh genug mit dem Internet-Fame starten. Auch vor dem Kauf. Sie hat da nämlich einen Hengst gesehen, den sie toll findet. Schreibt auch prompt, wie lieb der ist. Gesehen hat sie ihn zwar nicht, aber das kann sie bestimmt sehen. Guck doch mal, die Augen!
Jedenfalls soll das Pferd 7000 Euro kosten. Ob wir das angemessen finden. Hengst soll er auch bleiben. Aber nicht gekört werden. Der soll nur mal über irgendeine andere Stute von ner Freundin drüberrutschen. Nur so zum Spaß, versteht sich. Man könnt sich ja sonst nix.
Ausgemacht hat sie auch schon was mit der Verkäuferin. Jetzt ist ihr aufgefallen, dass das Pferd 7000€ kosten soll und das ist dann doch irgendwie teuer. Ob wir das als viel empfinden. Ist das nicht fickegal? Alles ist zu viel für dich. Vor allem ein Junghengst! Wie wäre es mit einem hübschen Barbiepferd? Obwohl … denen brechen bei den bekloppten Aussagen auch gleich die Beine ab. Nicht mal dafür wirkt sie qualifiziert genug …
Doof wie es eben ist, schneit auch die Noch-Besitzerin plötzlich in der Gruppe vorbei, sieht kurz, was die Lady da für einen Unsinn erzählt (und ihre Instagram Seite gleich mit) und beschließt … ach, weißte: Ne, dir verkauf ich das Pferd jetzt sicher nicht mehr. Dabei fielen doch so höchst qualifizierte Sätze wie: “Auf Papieren kann man ja nicht reiten” und: “Der Charakter zählt”. Offenbar auch bei potenziellen Käufern. Denn die Verkäuferin beschließt, dass das Charakterprädikat: Komisch einfach keine gute Basis für einen Verkauf ist.
Tjoa … Pech gehabt!
Foto: Ihm ist warm. Schnell in den Schatten.