Ich habe zuletzt einen Bollywood Film gesehen. Mein zweiter. Den ersten fand ich damals recht putzig, wenn auch sehr kitschig. Den zweiten … nun, ja … Ich fasse es mal zusammen: Wann immer jemand was sagt, ist das ein Grund sinnlos zu singen und zu tanzen und sobald jemand was zu meckern hat auch.
Eigentlich also wie im normalen Reitstallleben, denn manche Leute klatschen ihren Namen und tanzen ihre Kommandos, wenn sie mit ihrem Pferd arbeiten.
Kennt ihr diese Leute, denen ihr gerne mal den Hintern versohlen wollt, weil sie so unklar in ihren Kommandos und ihrer Körpersprache sind, dass selbst das liebste Pferd gar nicht anders kann, als nichts mehr zu verstehen?
Da wird hier gefuchtelt, da getätschelt, das aber schnell revidiert, im Internet steht, man soll Pferde nicht klopfen. Und sie machen ihre Pferde richtig kirre. Geht ja schon am Putzplatz los: Hier wird ein Huf hochgehalten zum auskratzen, aber das Pferd entzieht sich. Daraus wird eine Schimpftirade, wildes hin und herschieben, mal kurz am Strick rückwärts gerichtet, dann versucht man ausgerechnet den Huf wegzuzerren, auf dem alles Gewicht steht und am Ende wundert man sich ernsthaft, warum das Pferd sich aufgehängt hat. Suizid auf Grund von Nervbesitzern. Kann ich dem Pferd nicht mal verübeln.
Dann Bodenarbeit. Aus irgendeinem Grund lieben die Zappelfrauchen dieser Welt Bodenarbeit. Hier ein Hütchen, da ein Stängchen, 2000 Mal wird das Konzept umgeschmissen, am Ende hat niemand etwas gelernt. Das Pferd weiß schon gar nicht mehr, auf welche Kommandos es reagieren soll, also macht es einfach gar nichts mehr, oder aber es passt sich an und tanzt mit ums Frauchen herum. Das ist den Bollywood Tänzerinnen des gemeinen Reitstalls aber nicht Recht. Blödes Vieh! Holen wir uns lieber noch eine zweite Gerte dazu und fuchteln damit auch noch herum. Wir hauen nicht. Ist nur zur Veranschaulichung. Damit das Pferd noch weniger versteht. Alternativ trommeln wir dem Pferd was, vielleicht macht es dann besser mit. Wie früher auf den Galeeren für die Sklaven.
Ist man als Mitreiter in der Halle oder auf dem Platz wird das eigene Pferd schnell nervös. Bei all den Kommandos und Signalen, die da über den Platz geschmissen werden, muss man doch auch mal gemeint sein. Also tanzt es mit.
Bollywood ist eben doch wie das echte Leben. Wenn einer was will, etwas zu meckern hat, oder nur sich irgendwie mitteilen will, singt er ein Lied und tanzt mit einer großen Gruppe dazu. Sind mehr Leute in der Halle, wird auch die Gruppe größer. Danke!

Foto: Er grübelt über ein Mittel gegen Keuchhusten, Masern und Bremsen nach. Garantiert.