Ha, ihr habt euch sicher gefragt, warum zum Teufel kein Beitrag heute morgen erscheint. Wart schon ganz hibbelig und dachtet: DIE HAT UNS VERGESSEN! Nein. Ich konnte nur niemanden davon überzeugen, die Wahl Popopferd-Leser-kompatibel zu gestalten und deswegen müsst ihr jetzt damit leben, dass es ein Post um 11 Uhr statt 9 Uhr ist. Falls ich es nächstes Jahr schaffe, dann lasse ich den ganzen Krempel an euch anpassen. Ist jetzt auch egal! Es ist Galopper des Jahres. Und wir suchen nach einem Sieger! Ab jetzt darf abgestimmt werden und ich stelle euch ab morgen die Kandidaten noch mal alle einzeln vor. Und wenn ihr mich kennt, wisst ihr sowieso, für wen ich stimme und ihr wisst auch, was mir besonders wichtig ist.

Aber egal! Wir dürfen ab jetzt unsere Bürgerpflicht wieder aufnehmen und abstimmen. Und das Schöne am Galopper des Jahres ist, dass wir nicht zwischen unsympathischen Haken und Not gegen Elend die Auswahl haben, sondern zwischen drei verdammt guten Pferden, die uns nie enttäuschen würden, sobald sie im Amt sind. Und der Galopper des Jahres ist doch ein sehr wichtiges Amt, da will die Stimme gut überlegt sein. Der amtierende Galopper des Jahres hat das doch verdammt fein gemacht, so einen Repräsentanten wünscht man sich doch immer. Wird das Zepter dieses Jahr also bei ihm bleiben oder wird es weitergereicht? Denn da sind ein paar Anwärter, die es in sich haben.

Da ist zum Beispiel Palmas. Bei ihrem Sieg im Listenrennen stand ich sogar mit auf dem Siegerpodest (weil Preisübergabe), war allerdings viel zu busy um die dunkle Schönheit zu bestaunen, denn ich hatte schlichtweg zu arbeiten und das recht viel an dem Tag – da kommt man irgendwann mit den ganzen Siegern gar nicht mehr hinterher. Knapp zwei Monate später war sie dann aber nicht mehr zu übersehen und ich, im strömenden Regen, wieder mit dabei. Der Himmel zog sich zu und ein wahrer Wolkenbruch ging ausgerechnet beim Preis der Diana über die Zuschauer nieder. Doch weder die, noch Palmas störte der Regen von oben, als sie mit überragenden sechs Längen den anderen Stuten ihres Jahrgangs davonlief. Die Etzeanerin siegte so souverän, dass manch ein Trainer das Geläuf kopfschüttelnd verließ. Außer natürlich Andreas Wöhler, der seine Palmas strahlend in Empfang nahm. Trotz Regen.

Wenn Barbie mal irgendwann, in ihrer langen Karriere von Puppenjobs, ein Rennpferd haben sollte, dann müsste es so aussehen wie Sisfahan. Der Blondschopf ist nicht nur ein Hingucker – schnell ist er auch. Mit blonder Mähne und großer Blesse ist er ein Fall für sämtliche Fotografen, die ein schönes Motiv suchen. Der Hengst, im Besitz von Darius Racing sorgte für klingelnde Kassen, denn seine Quote war recht hoch, als sich in Hamburg die Boxen zum Derby öffneten. Der Derbymacher, Andrasch Starke, sorgte für einen idealen Rennverlauf und bescherte Trainer Henk Grewe den ersten Derbysieg. Für Besitzer Darius Racing war es der Zweite – nach Sisfahans Vater Isfahan im Jahr 2014. Anschließend nahm er es im Großen Preis von Baden mit Torquator Tasso auf, zog gegen ihn aber den Kürzeren und wurde Zweiter, bevor er im Preis von Europa den dritten Platz belegte. Gegen eine Alpinista, die bereits Torquator Tasso schlug.

Und da sind wir auch schon beim letzten Pferd. Was soll ich überhaupt noch sagen? Das Pferd für die Geschichtsbücher, Torquator Tasso, der die 100. Ausgabe des Arcs gewann – in den Deutschlandfarben des Gestüts Auenquelle, am Tag der deutschen Einheit. Wenn das mal nichts für den deutschen Rennsport ist, dann weiß ich auch nicht. Ich hätte SO viele Stories über ihn, die alle den Rahmen sprengen – vor allem, weil sehr viele Menschen und ganz viele Zufälle dafür verantwortlich sind, dass dieses Pferd nun dort ist, wo es jetzt ist. Ein unbedachter Verkauf, eine verschenkte Zuchtstute, ein Deal zwischen zwei Männern und ein Schreibfehler. Über Torquator Tasso könnte man Bücher schreiben.
Bei Deutscher Galopp oder bei RaceBets findet ihr den Link zur Abstimmung!

Besonderer Dank geht an Susi Wöhler und Jimmy Clark, die mir Fotos von Palmas und Sisfahan überlassen haben, damit ich euch die beiden auch zeigen kann. Von Torquator Tasso habe ich natürlich selbst genug Glitzerbilder.