– zumindest ist es nicht sonderlich schwer, die FN hat es da nicht so mit Erfahrung und Kontrolle. Unterrichten darf fast jeder und das tut leider auch fast jeder. Da gibt es ganz kuriose Spezis unter den sogenannten Reitlehrern und sie folgen erstaunlichen Stereotypen, denn ich glaube, fast jeder hatte mal einen aus dieser Liste.
Die Bandensteher:
Stehen blöd an der Bande und machen nichts. Jammern viel, dass ihnen kalt ist, hören tut man sie auch nicht, wenn man auf dem hinteren Zirkel reitet und was sie reden, ist meist eh nicht von Belang, denn sie sind meistens damit beschäftigt, sich zu beschweren, dass sie dort stehen. Dick eingepackt, sehen sie meist aus wie ein Tannenzapfen oder ein Tampon – je nach Farbe der Jacke im Winter. Bewegen sich keinen Zentimeter auf den Reiter zu, haben keine hilfreiche Gestik, fiebern nicht mit – eigentlich sind sie nur Dekoration und nehmen nur keinen Stuhl, weil dann plötzlich auffällt, dass sie gar nichts mehr machen. So machen sie wenigstens etwas: Stehen.
Die Handyglotzer:
Immer mit Handy, niemals beim Schüler. Haben wichtige Termine, am Smartphone, meist bei Facebook. Machen noch ein Selife – gebe jetzt Reitstunde, YAY! Wenn der Reitschüler etwas fragt anworten sie mit „Ja.“ Auch auf „Oder-Fragen“. Lässt sich mit Bandensteher kombinieren.
Die Lobhuddeler:
Die finden einfach ALLES toll! Pferd steht in der Mitte und bockt, dass die Fetzen fliegen? „TOLL! SUPER MACHST DU DAS!“ Pferd macht gar nichts und Reiter auch nicht: „Sieht klasse aus, weiter so!“ Die hüpfen dann auch meist so euphorisch herum und grinsen immer. Ist ganz egal, was ihr in der Reitstunde tut – alles super. Fühlt man sich auch gleich besser! Haben immer viele Kunden, da viele Reiter nur Stunde nehmen, weil sie sich bauchpinseln lassen wollen.
Die Aggros
wissen nicht nur, wer der Babbo ist (sie!), sondern sparen auch nicht mit Schimpfworten, wenn sie von ihrem Stuhl aus ihre Kommandos brüllen. „Nimm den Scheißbock doch mal ran!“ „Wenn du deinen fetten Arsch nicht in den Sattel drückst, wird das nie was!“ Sind immer total charmant – gerne männlich, wird jejammert, pauschal geantwortet mit: „So bin ich eben.“
Man lernt zwar war, denn unwissend sind die aggressiven Reitlehrer seltener, aber ob man da gerne lernt, sei mal dahingestellt. Feiner Unterschied zu den Knallharten – die sind wirklich knallhart und man diskutiert nicht mit ihnen – allerdings behandeln sie einen trotzdem respektvoll. Respekt fehlt den Aggros aber.
Die Gleichgültigen
Des Lebens überdrüssig schleppen sie sich schon in die Reithalle. Keine Lust. Scheiß Arbeit, alles doof. Auch die Reitschüler, eine Zumutung. Augenrollen gehört zum Repertoire und zwar nicht, weil die Schüler alles falsch machen, sondern weil alles so egal ist. Sollen die doch Kopfstand in der Halle machen. Wen interessiert das? Das Leben ist so sinnlos. Und nur Quälerei. Besser schnell beenden. Müssen gerne früher weg und fangen später an. Bezahlt wird natürlich die volle Stunde.
Die Business-Reitlehrer
Haben immer noch 20 Termine, wenn man mal fragen nach der Reitstunde hat und müssen immer schnell weg. Termine werden am Telefon vereinbart, natürlich während andere reiten. „Ich kann jetzt nicht, ich gebe XYZ Reitstunde. Ja, die reitet S Niveau.“ Prahlen gerne damit, wen oder was sie unterrichten. Erzählen am liebsten Geschichten, während man mit seinem Pferd in der Mitte steht und lauschen muss – weil man gerne mit dem Unterricht fortfahren möchte.
Und damit niemand denkt, ich finde per se Reitlehrer total doof, verlinke ich euch den Beitrag der dem voran gegangen ist – allerdings schon vor ein paar Monaten: https://www.arschlochpferd.de/reitlehrer-paedagoge-profi-lobmaschine-und-glitzereinhornformer-in-einem/
Foto: Tot umgefallen. Brauche ein neues Arschlochpferd. Morwen Fotografie