Manchmal geht es einem tierisch auf den Keks, was den ganzen Tag so im Stall passiert. Ständig will jemand was von euch, eure Meinung (was noch harmlos ist) – die sich aber auf jeden Fall mit der des Fragestellers decken sollte, eure Hilfe (natürlich nur bei echt unbequemen Sachen) und euch natürlich auch den neuesten Tratsch erzählen. Mit meinen Tipps gehört das der Vergangenheit an, denn damit habt ihr vor allem eins: Endlich Ruhe im Stall:

1. Sobald euch jemand bittet, mal eben ein Pferd zu halten, erklärt ihr: „Bedaure, ich glaube nicht an Stricke und Zügel. Ein Pferd soll sich frei entfalten können, damit es nicht unterjocht wird.“ Sollte die Person euch dennoch Zügel oder Strick in die Hand drücken, flüstert dem Pferd laut hörbar ins Ohr: „Du bist so frei wie Ostwind, flieg kleiner Vogel.“

2. Färbt Dinge, die euer Pferd bekommt mit Lebensmittelfarbe und murmelt beim Füttern rituelle Beschwörungsformeln. Die müssen nicht wirklich Latein sein, darf auch ausgedacht, wie bei Harry Potter klingen. Meinetwegen auch Avada Kedavra. Hauptsache die Leute bekommen es mit.

3. Putzt nur die Sattellage und reitet dann in der Halle, mit einem völlig verkrusteten Pferd. Behauptet, sobald euch jemand darauf anspricht, dass Bürsten krank machen und ihr sie alle nachher verbrennen werdet – und sagt auf jeden Fall nachher den Leuten, dass sie es euch gleichtun sollten.

4. Geht vor dem Reiten die Halle ab. Immer wieder, den ganzen Hufschlag. Falls euch jemand fragt, warum ihr das tut, sagt, dass das Jockeys vor dem Rennen auch machen. Geht ja schließlich um Sicherheit. Empört euch außerdem noch ein bisschen über die, die es nicht machen. Unverantwortlich!

5. Schmiert dem Pferd Majonaise in den Schweif und behauptet, das wäre wie der Ketchupkram, nur für dunkle Pferde.

6. Schleppt Stacheldraht mit euch herum und erklärt, sobald euch jemand fragt, dass ihr eure Gebisse jetzt selber macht.

7. Legt eine Mülltüte über eure Schibbi-Schabbi, während ihr reitet. Wenn jemand fragt, erklärt ihm, dass die nicht dreckig werden darf, weil es ein Sammlerstück ist. Verratet nicht, dass ihr es vor allem lustig findet, wenn sich die Mitreiter vor dem Rascheln erschrecken.

8. Tragt statt eurer Gerte ein Stück Holz herum. Einfach so. Helm, Holz und Putzkoffer. Erklärt nicht, was ihr damit wollt.

9. Wenn euch jemand Neues fragt, ob das euer Pferd ist, sagt ihm, dass ihr es geklaut habt und hofft, dass er das für sich behalten kann, die Polizei ist euch ja noch auf den Fersen.

10. Geht mit einem Maßband zu andererleuts Pferden und vermesst die ein bisschen. Murmelt dabei undbedingt: „Aha, soso“ und anderen Kram. Erklärt euer Tun dabei nicht.

Habt ihr all die Tipps beherzigt, belästigt euch garantiert niemand mehr!

Foto: Making of – Arschlochpferd Fotos.