Der Reiter ist leicht enttarnt, wenn man ihn als Facebook Freund hat und das muss gar nicht immer durch das Profilbild passieren, denn man bekommt ja auch außerhalb der Fotos eine Menge von ihm mit, das ihn absolut entlarvt. Glaubt ihr nicht? Macht mal die Checkliste, ich bin mir sicher, die Hälfte trifft jenseits von eurem Profilbild zu. Betrachten wir uns das mal genauer:

1) Veranstaltungen
Der Reiter markiert sich einfach zu gerne auf Veranstaltungen. Turnier Hintertupfingen? Eine Person interessiert sich dafür. Und zwar der Reiter in deiner Kontaktliste. Renntag Düsseldorf? Eine Person war hier? Wer? Der Rennsportler in deiner Kontaktliste. Wir können den Weg des Reiters minutiös zurückverfolgen, weil er sich einfach taggen muss. Daran führt kein Weg vorbei. Und wenn er dann noch Fotos mitbringt, dann gute Nacht.

2) Es wird geteilt
Was teilt der Reiter? Reitkram. Nicht mal unbedingt diese eher nervigen Jammertierschützerposts, aber durchaus auch. Aber hier mal ein Gewinnspielchen, da ein kleines Pferdebild, das irgendwie cool war, oder eine News aus dem Sport. Vielleicht auch mal Empörendes. Aber ganz sicher: Irgendeine News mit Pferd ist immer in der Timeline.

3) Das Profilbild
Selbst wenn der Reiter nicht unbedingt nur sein Pferd als Profilbild hat, dann hat er zumindest sich selbst dort – gerne doch dann im Stall. Am liebsten im Turnieroutfit. Pferd ist dann rausgeschnitten, denn eigentlich will man ja auch ein bisschen Rücksicht auf die Nichtreiter nehmen, die das alles nicht so wahnsinnig interessiert. Weniger Zartbesaitete, wie ich, sagen: Scheiß drauf, auf den Bildern gibt es Pferde. Sollen die ruhig sehen, wer ich bin.

4) Die Aktivitäten
Oben rechts ploppt ja immer so schön auf, was wer wie wo auf Facebook gerade tut. Reiter? Na, die streiten sich mit anderen Reitern. Oder teilen Beiträge von Seiten, die ganz eindeutig dem Genre Pferde angehören. Manchmal von den Seelenpferden, manchmal was Unterhaltsames, manchmal was Informatives. Aber geteilt werden muss von Pferdeseiten.

5) Gruppen
Ich kenne keine Sorte von Facebooknutzer, die so viele Gruppen hat, wie wir Reiter. Ein oder zwei allgemeine Gruppen, die das Wort Pferd beinhalten, dann wird es aber je nach Reiter spezifischer: Drei Rassegruppen, vier Eskiii-Schätzgruppen, drei Gruppen zum Verkaufen, dann noch eine Quasselgruppe, dann die vom eigenen Reitverein, usw.

6) Seitenlikes
Der Reiter markiert Pferdeseiten recht inflationär, um sie nachher nicht mehr zu lesen. Aber liken muss er sie, da zuckt der Zeigefinger einfach zu schnell. Und wenn er dann feststellt, dass er irgendeine Seite immer noch im Abo hat, kommt er sowieso meist nur dahin, um zu stänkern. Falls nicht, mag er diese Seite wirklich und macht auch aktiv etwas damit. Außerdem liest er gerne still und freut sich dann. Oder regt sich auf. Je, nachdem, was er gerade so liest.

7) Die Leute in der Freundesliste
In der Regel kann man den Reiter schon anhand seiner Freunde identifizieren, denn so viele Pferdebildchen wie da in Messenger und Chat zu sehen sind, so viele hat man nicht mal in einem Buch über Pferde. Übrigens halten Reiter es für völlig legitim, andere Reiter einfach zu adden – die hat ein Pferd, die ist meine Freundin. Geht absolut in Ordnung.

8) Ihre Posts
Sie versuchen ja schon die Pferdeanteile gering zu halten. Oder gar zu trennen und mit Gruppen zu arbeiten. Aber es gibt mindestens ein Ohrenbild vom Ausritt in ihrer Timeline, alles darüber hinaus ist beliebig erweiterbar. Und wenn man sie im Urlaub sieht, sitzen sie auch meist auf einem Pferd. Reiter sind echt zu einfach zu enttarnen.

Foto: Hat seine fünf Minuten. Idiot.