Beide Seiten können wirklich eifersüchtig sein, wenn es um IHR liebstes Stück geht. Ja, tatsächlich sehen da auch plötzlich Pferde rot, wenn es um ihr Lieblingsfrauchen geht. Oder aber, es ist ihnen scheißegal – liebevoll wie sie manchmal sind.

Bei Frauchen geht das Drama dann oft mit der ersten Reitbeteiligung los. Erst ist man noch froh, über diese tolle Erleichterung. Aber dann schleichen sich die ersten Zweifel ein. Macht diese Trulla das überhaupt richtig? Schnüffelnde und grenzwertig kriminelle Besitzer machen das dann ganz link und lassen sich erst mal von den anderen Stallinsassen minuziös aufschlüsseln, was die Reitbeteiligung eigentlich gemacht hat. Am liebsten würde die Besitzerin ihren Zögling künftig mit GPS ausstatten, denn es geht einfach nicht, dass das Pferd die ganze Zeit mit jemandem unterwegs ist, den man gar nicht kennt. Und der das Pferd auch garantiert nicht so gut versteht wie man selbst!

Stufe zwei folgt dann meist. An den Tagen, die die Besitzerin nun eigentlich pferdefrei hat, ist sie plötzlich im Stall. Und das noch viel länger als sonst, wenn sie allein ist. Denn sie muss ja ALLES ausbügeln, was die Reitbeteiligung verbockt hat. Und das ist ja quasi alles, die sind am Aufstieg des dritten Reichs garantiert beteiligt gewesen und haben sicher auch was mit Donald Trump am Hut.
Haben sie das dann alles wieder geradegerückt und beim Pferd die Spiegelnummer abgezogen („Spieglein, Spieglein, wer ist die Schönste im Land?“), fahren sie nach Hause und kotzen sich bei ihren Liebsten aus. Die Reitbeteiligung sollte schließlich eine Entlastung sein und jetzt ist sie eine BElastung! Wie grausam das Leben doch ist!
Schlussendlich wird die gestalkte Reitbeteiligung verklagt, weil sie Bilder auf Facebook gepostet hat (ihr wisst doch, Pferde haben garantiert Rechte am eigenen Bild) und natürlich achtkant rausgeschmissen. Außerdem noch in 20 Ställen Steckbriefe verteilt, damit keiner die böse Person als Reitbeteiligung annimmt.

Anschließend wird das natürlich regelmäßig, alle halbe Jahr gemacht, bis dann stolz in Gruppen verkündet wird, dass man GAR keine Reitbeteiligungen mehr nimmt, weil das alles so schreckliche Kiddies sind, die GAR nicht mit dem Pferd klarkommen. Traurig, dramatisch, und ganz viel Genicke von den anderen eifersüchtigen Pferdebesitzern, die Applaus klatschen, weil das ja wohl die einzig richtige Entscheidung dieses Menschen war.

Bei Pferden kann das mitunter jedoch sehr kuriose Züge annehmen. Beispiel gefällig? Muss aber leider der Todesstern für herhalten, denn meiner ist zwar ein Mamakind, aber es ist scheißegal was Mama mit anderen Pferden macht, Hauptsache die werden nicht gefüttert. Falls doch, dann Kakao in den Schulranzen und Klappmesser ins Auge!

Ich stehe auf der Weide und möchte den Todesstern einsammeln. Mit darauf steht eine neue Stute, die irgendwie noch nicht ganz geschnallt hat, was hier Phase ist. Die bedrängt mich massiv und egal wie bedrohlich ich mit meinem Halfter herumfuchtle, die möchte mir nicht vom Pelz und schnappt in meine Richtung.
Ich kann gar nicht so schnell reagieren, wie plötzlich der Todesstern angeschossen kommt und der Stute so was von Bescheid sagt, dass es blutige Schrammen gibt.
Als die andere Stute wegzuckelt, bleibt das Mordormonster stehen und guckt mich an (mit angelegten Ohren). Nur um mich kurz darauf auch in den Arm zu beißen.
So nach dem Motto: Wenn hier einer die beißt, dann bin ich das.

Danke auch!