Wir wissen ja, dass PeTA nicht so ganz knusper ist und die immer nur plärren, aber niemals sich Gedanken machen, was danach kommt. Deswegen befassen wir uns doch heute mal damit, was passieren würde, wenn sie mal wieder ihren Willen bekommen, ganz wie ein bockiges Kind: Wenn Reiten verboten wäre. Wer möchte diese Gesetzlichkeit überhaupt durchsetzen? Kommt dann die Polizei und guckt: Wird hier geritten? Oder kommt das Ordnungsamt? Vielleicht gründet sich dann die Reiter-Stasi, um Leute anzuzeigen, die heimlich in ihrer Halle im Verborgenen doch noch auf dem Pferd sitzen? Na, das mal außen vor. Wir wollen uns ja mit den Folgen beschäftigen. Oh, übrigens … das behalten wir dennoch im Hinterkopf: Schließlich müssen wir ja neue Jobs für all die Leute, die ihren dann verlieren, haben.
Stellt euch nun mal vor, dass reiten über Nacht verboten wird. Die ersten, die ihren Stall kündigen, sind die, die in einem teuren Stall mit 1000 Trainingsmöglichkeiten stehen. Was nützt ihnen der Geländeparcours, das Aquatraining, die drei Hallen, etc. wenn das, was sie tun künftig illegal ist?
All diese Ställe sind damit prompt dem Tode geweiht. Niemand zahlt da mehr die 600 Ocken im Monat. Wofür auch? Sie können das ja alles nicht mehr benutzen. All das Personal, das dazu gehört, kann sich auch direkt beim Arbeitsamt melden. Es dauert sicherlich ein paar Monate, bis der letzte Einsteller diesen Stall verlassen hat – aber er ist irgendwann leer.
Ach, ja … der Züchter baumelt übrigens auch schon am Dachbalken. Der hat sich sofort erhängt, als er von dem Verbot erfahren hat, denn er weiß – kein Mensch ist mehr bereit Geld für seine sorgsam gezogenen und geplanten Fohlen auszugeben. Warum auch? Man darf sie ja nicht reiten. Wofür gab es dann noch Exterieur und sorgsame Planung in der Anpaarung? Braucht man nicht mehr. Der Züchter kann prompt seine angestellten entlassen und einen netten Ferienhof aus seinem Hof machen. Da kann er dann noch zum streicheln die Pferde hinstellen, die er besonders lieb hat und die bitte nicht zum Metzger gehen – denn Geld die alle durchzufüttern, das hat er mit seiner Ferienpension nicht.
Und jetzt gucken wir uns mal die Pferdebesitzer an. Klar lieben die ihre Pferde. Und ich glaube, sehr viele würden ihre Pferde dennoch behalten, selbst wenn sie nicht mehr reiten dürften. Allerdings wird es jetzt sehr schwer, Tierarzt und Hufschmied aufzutreiben. Oder Decken, Werkzeug, oder sonst etwas, das einem das Leben erleichtert. Denn alle Tierärzte, die rein auf Pferde eingeschossen sind – die haben jetzt ein Problem. Wenn die nur rumstehen, dann wird natürlich auch gleich seltener der Tierarzt gerufen. Weil: reitet ja keiner. Dem Schmied geht es genauso. Wieso Fehlstellungen beheben? Das Pferd wird nicht mal geritten, was interessiert der Bockhuf. Das steht nur auf der Weide und wird fett.
Der Abdecker allerdings: Also der muss nun mehr Leute anstellen. Man soll es ja nicht glauben, aber es können Pferde an der Tatsache verrecken, wenn sich niemand mehr mit ihnen beschäftigen darf. Sie überfetten, werden krank und müssen irgendwann eingeschläfert werden. Überhaupt – jetzt wo man nicht mehr reiten kann: Na logisch verkaufen Leute ihre Pferde. Der Rossschlächter hat plötzlich total viel zu tun. Dooferweise isst der gemeine Deutsche gar nicht gerne Pferd: Also haben wir jetzt ewig viel Schlachtfleisch … das keiner möchte. Aber Seife haben wir viel mehr. Danke PeTA. War ja immer schon zu knapp bemessen in Deutschland. Eine regelrechte Unterversorgung an Seife.
Spinnen wir mal das Szenario weiter. Plötzlich gibt es auch endlich wieder Ladenlokale, die leerstehen. ENDLICH! Das braucht die Welt. Ist ja viel zu wenig Platz für Läden. Sämtliche Reitmarken quittieren den Dienst. Was wiederum das natürlich auch für die Fabriken gilt, in denen man fertigt. Aber hey – sollen die sich halt neue Arbeit suchen. Gibt doch so viel.
Einige hätten vielleicht gar keine Lust ihr Pferd zum Schlachter zu bringen. Durch das inflationäre Pferdefleisch möchte der jetzt nämlich keinen Penny mehr dafür zahlen. Stattdessen kostet das noch. Und der doofe Tierarzt schläfert auch nicht einfach ein. Irland als Vorbild: Juhu! Lassen wir es frei. Leider sind wir in Deutschland, einem dicht besiedelten Land. Und so ein Pferd, das einem vors Auto rennt, ist auch nicht so spaßig. Und dann wird das auch noch so lästig: Schließlich kann man anhand des Chips den Besitzer verfolgen.
Ha, da kann sich bestimmt ein findiger verarmter Tierarzt was dazu verdienen: Als illegaler Chipentferner. Hey, der braucht halt auch was zu Essen, nachdem man ihm die Existenzgrundlage gestohlen hat.
Wenn wir weiter in die Zukunft gucken, dann sterben die ersten Rassen aus. Allen voran die englischen Vollblüter und Traber. Denn es gibt eh schon nicht SO viele wie man denken könnte. Und sie sind jetzt richtig unnütz. Nicht zur Fleischgewinnung tauglich.
Aber vielleicht dürfen all die arbeitslosen Leute aus der Pferdebranche ja am Tag der offenen Tür mal in den Zoo gehen und ein paar Pferden die Nase streicheln. Denn woanders sind sie dann nicht mehr existent. Natürlich nur, bis PeTA auch endlich Zoos per Gesetz verbieten lässt. Was danach kommt, ist ja nicht deren Problem.
Foto: Oh no! Geritten!
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