Während es mittlerweile Usus ist, das Pferd wirklich mal in Ruhe zu lassen, wenn es etwas nicht mag, gilt das für Reiter nicht. Ewig muss ich mir das anhören, wenn ich sage: „Ich mag keine Araber.“ Dann ist das einfach eine Meinung, die ist nicht sonderlich fundiert, mir gefallen die Pferdchen einfach optisch nicht.
Nein, ich möchte nicht eure 10 tollen Araber reiten, damit ich dann ganz anders denke. Nein, ich möchte keine 3000 Bilder von schöneren Arabern sehen, weil ich dann ja sicherlich auch Araber ganz toll finde. Lasst mich doch einfach in Ruhe etwas nicht mögen. Hier geht es schließlich um was ganz Subjektives und nicht: Ich mag kein Westernreiten, weil die ALLE ja die Pferde quälen. So ein Nonsens ist das ja gar nicht. Sondern einfach rein mein Empfinden gegenüber einer Rasse.
Das haben doch so viele Leute mit anderen Rassen auch.

Das geht nicht. Also für das Umfeld geht es nicht. Da muss man alles erst mal testen, gucken und möglichst die Leute bekehren (wir erinnern uns an die labernden Werbetafeln in unserem Umfeld). Nicht mal zu Reitweisen oder Equip, auch zu Rassen, Medizin oder Farben. Echt jetzt? Ich darf ja auch nie einfach in Ruhe keine Schecken mögen (ich mag die nicht … gefallen mir einfach nicht – Bums). Immer haben alle Leute schöne Schecken und das „kann man ja pauschal gar nicht so sagen.“ Doch. Kann ich. Mag ich nicht. Und der eine Schecke, den ich schön finde … also der ist so selten dabei, dass ich schon sagen kann: Schecken mag ich nicht.

Deswegen möchte ich euch nicht vorenthalten, wie meine Pferdesuche abgegangen ist, bevor ich Mozart dann schließlich gekauft habe. Was sind meine Kriterien? Eigentlich einfach. Rennpferd zwingend von der Bahn (Galopper!), lieber Wallach als Stute. Nicht umgeschult, frisch runter. Ich finde, das ist doch gar nicht so schwer. Die gängigen Portale kann man ja in der Suche optimieren. Die eigenen Bekannten leider nicht, die haben manchmal totale Leere im Trommelfell und machen dann so was hier.

A: – Schickt mir einen Link
Ich: „Das ist ein Haflinger.“
A: „Ja, aber günstig. Und noch ungeritten.“

B: – wedelt mit einer Anzeige herum –
Ich: „Der ist aber doch schon umgeschult.“
B: „Ja, ist doch toll. Musst du nix mehr machen.“
Ich: „Äh …“
B: „Und auch noch Western. Das macht ja richtig viel Spaß und ist auch viel gesünder.“
Ich: „Aber ich kann doch gar nicht Westernreiten.“
B: „Das lernst du ja dann.“
Ich: „Ich möchte aber gar nicht Westernreiten. Ich mag das gar nicht.“
B: „Du hast das nur noch nicht richtig ausprobiert …“
Ich: „…“ – wenn sie weitermacht, haue ich sie. Ich darf doch, oder Mama?

C: – Schickt mir einen Link
Ich: „Das ist ein Traber.“
C: „Ja und?“
Ich: „Ich möchte aber doch einen Galopper.“
C: „Komm, wie groß kann der Unterschied sein? Du wolltest ein Rennpferd, die Traber sind sowieso viel günstiger!“

D: – Schickt mir einen Link
Ich: „Das ist ein Araber. Auch wenn der gelaufen ist, aber die mag ich wirklich nicht.“
D: „Was? Wieso?“
Ich: „Weiß ich nicht. Gefallen mir einfach nicht.“
D: „Das ist ja total daneben von dir, einfach so zu beschließen eine gesamte Rasse nicht zu mögen, du Rassist.“
Ich: „Ähhh …“

E: – Kommt mit einer Anzeige vorbei
Ich: „Das ist ein Pony.“
E: „Ja, aber es ist niedlich.“

F: – Schickt mir einen Link
Ich: „Was ist das?“
F: „Ein Shetty X Vollblut.“
Ich: „Und was soll ich damit?“
F: „Das ist E-platziert.“
Ich: „Ja, mit einem Kleinkind! Da bin sogar ich zu groß für!“

G: – Schickt mir einen Link
Ich: „Uhm … Das ist nicht ganz meine Preisklasse.“
G: „Wieso? Der ist schon im Busch platziert. Die 10.000 Euro sind ja gut investiert.“
Ich: „Ne, das ist mir echt zu teuer. Ich möchte doch auch selber umschulen.“
G: „Ja, kein Wunder, dass der Pferdemarkt im Keller ist, wenn dir das sogar schon zu teuer ist.“

H: – Schickt mir einen Link
Ich: „Das ist ein Friese …“
H: „Ja, süß, ne?“

Foto: Etwas dreckiger Traber. Aber auch süß