Heute schon wieder ein Tabuthema, aber es ist mal nötig darüber zu sprechen, denn offenbar haben selbst Pferdemädels mit Vagina und Penis ein großes Problem, obwohl ihre Pferde davon eins mindestens haben. Und ab und an muss man untenrum halt auch mal feucht durchwischen, falls sich da etwas entzündet, verletzt ist, oder anderweitig nicht in Ordnung.

Das sollte man aber auf jeden Fall in einem Stall tun, wo man entweder ganz alleine ist, oder, falls nicht, es zu einer Uhrzeit tun, wo niemand da ist, denn die Leute reagieren zutiefst schockiert. Das kann man doch nicht machen! Das ist krank! Na, schon mal eine Stute mit Kotwasser gesehen? Weiß ja nicht, ob das so gesund ist, wenn das ständig in den Vaginalbereich suppt. Oder ein hengstiger Wallach, der seinen Lümmel nie für sich behalten kann und jetzt ein großes Aui daran hat.
Ja, ab und an muss das halt mal versorgt werden.

Und wie das dann wieder aussieht. Während der Reiter voller Scham den Intimbereich verarztet, guckt er eigentlich gar nicht richtig hin. Denn er ist ständig auf der Suche nach Zuschauern, um schnell und unverfänglich pfeifend von seinem Pferd wegzutreten, falls irgendwer durch die Stallgasse kommt.

Ich bin da rabiat. Wenn meiner mal wieder 10 Kilo Sand in seiner Schlauchtasche schmuggelt, dann muss das halt mal raus. So wie ich eh meist die ekligen Dinge mache, auch bei anderen Pferden, wenn halt keiner greifbar ist. Da bin ich recht schmerzbefreit.
Aber die komischen Blicke (vor allem dann, wenn man Nichtreiter in der Nähe hat), die sind anstrengend. Omas nehmen vor einem Reißaus, weil sie glauben, man ist ein schlimmer Pferdebelästiger. Kinder gucken komisch und erzählen nachher Mutti Geschichten vom Pipimann und Männer sind eh gleich dreimal unangenehm berührt. Vor allem, wenn die resulute Dame, die vorher noch dem Hengst die Eier sortiert hat, nicht instant Händewaschen geht. Na, wenn ich dem anschließend die Hufe noch auskratze, brauch ich jetzt nicht zum Wasserhahn rennen …

Es ist einfach witzig anzusehen. Vor allem, wenn man mal Leute anspricht. „Du, dein Pferd hat da unten was.“
„Was denn?“
„Na, der hat ne Wunde am Penis.“
„WORAN?“
„Am Penis …“
„P …“ Quietschend kichernd und mit rotem Gesicht windet sich da die Eskiii-Tante. Das sagt man doch nicht. Wie soll ich das denn sonst nennen? Lulu?

Viele gucken sich das auch gar nicht erst an. Befassen sich nicht damit, sodass sie, wenn dann mal ein Ernstfall eintritt, sie völlig überfordert sind und dem Tierarzt nicht mal verklickern können, was das Problem ist. Ich stand mal neben unserem Tierarzt und hörte folgendes Gespräch:

„Wo ist denn die Wunde?“
Nuschel, nuschel am Telefon.
„WO?“
Nuschel, nuschel …
„Sagen Sie doch, dass die was an der Scheide hat!“

Noch schlimmer wird das bei chronischen Leiden. Stuten die Luft ziehen, zum Beispiel. Oh, und erwähnt das Mal in Pferdegruppen. Auch, was dann da als Therapiemöglichkeit im Raum steht. Danach seid ihr auf ewig die Perverse …
Nur weil manche Reiter sich nicht damit beschätigen wollen, dass auch Seelenpferde Geschlechtsteile besitzen …

Foto: Zeigt seinen gerne herum.