Eine Menge Pferde haben Macken, einige mehr, andere weniger. Einige sorgen daher auch für mehr oder weniger Aufmerksamkeit. Eigentlich können wir Mackenpferdleute mit den meisten Macken leben, solange sie nicht irgendwie lebensbedrohlich sind und leben nach der Maxime: Ach, wenn das Pferd möchte, dass ich ihm den Arsch kraule, während der Tierarzt da ist, dann ist das halt so. Und wenn ich nur rote Klamotten tragen darf, weil es andere Farben nicht mag, während ich ihm die Mähne kürze, ist das auch so.
Aber andere Leute akzeptieren das nicht. Die meinen, das muss auf jeden Fall behoben werden. Hier mal eine Hitliste mit wertvollen Tipps und Macken (Ps: Steigen hatten wir schon in einem separaten Artikel):
Kopfscheu
Während wir Reiter mit den kopfscheuen Pferden verdammt kräftige Arme und eine Engelsgeduld haben und uns zudem noch einen Ast freuen, wenn das Pferd sich mal an einem guten Tag das Ohr feucht durchwischen lässt (natürlich nur für zwei Sekunden), dann stehen unsere Mini-Monty-Roberts..se natürlich bereit. Und haben echt tolle Tipps: Leckerlies. Gebisse einschmieren. Ist ja nur die böse Trense. Am besten gebisslos. Dann ist das gar nicht mehr schlimm. Während der Reiter mit dem kopfscheuen Pferd sich denkt: „Ich wär ja schon froh, wenn ich an manchen Tagen das Halfter anbekäme …“
Buckeln
Klar, buckeln tun alle Pferde mal, aber ein paar von uns besitzen die chronischen Buckler, die einfach wissen, wann man gar nichts dagegen tun kann, außer runterzufallen. Aber unsere Mini-Gurus, die wissen schon, was das Problem ist: „Der hat doch Schmerzen!“ Buckel-Pferd-Besitzer tragen vorsorglich daher ein ärztliches Gutachten mit sich rum, denn auf die Idee sind sie so gerade noch eben selbst gekommen. Wedelt man mit dem tierärztlichen Gutachten vor den Nasen der Mini-Gurus herum dann sagen die so was Sinnvolles wie: „Duchtreiben, Knie ran …“ Hui! Mensch, da wär ich nie drauf gekommen.
Pferd hat Angst vor Schmied/Tierarzt
„Der hat schlechte Erfahrungen gemacht.“ Bloß niemals die Antwort: „Nö, der ist einfach nur so scheiße“ geben. Kommt gar nicht gut bei unseren Mini-Gurus an.
Sagen die Leute nichts darauf, wird zur Bodenarbeit geraten, oder zu wilden Verkleidungsspielen („Der hat Angst vor dem Kittel/Hammer/dem Vokuhila …“). Sedieren darf man gar nichts, denn da läuft man ja nur seinen Problemen davon. Auch nicht, wenn man einer hysterischen zweijährigen einen Gips abnehmen möchte, den man vorher ansägen muss.
Durchgehen
Ach, Durchgänger, die lieben wir Reiter ja besonders. Manche mit Ansage, andere aus heiterem Himmel, aber immer so, dass der Reiter danach übel zitternd absteigt und Stein und Bein schwört, dieses Pferd nie wieder anzurühren. Natürlich nur bis zum nächsten Tag …
Aber unsere Mini-Gurus haben da auch tolle Tipps für: Schärfere Gebisse, Bodenarbeit und einfach mal Gegenhalten, dann geht das schon. Und wie sie immer kichern, wenn einer der Durchgänger mal gerade den Turbo zündet. Dabei setzen sie sich selbst freiwillig nie auf so ein Pferd. Und machen es spätestens nach dem ersten Mal Durchgehen auch nicht mehr.
Beißen
Pferde die beißen, nerven. So richtig. Unsere Mini-Gurus haben hier ganz absurde Ratschläge (alles mit Senf beschmieren), oder sogar Maulkörbe (die ja eigentlich eine andere Daseinsberechtigung haben). Auf keinen Fall soll sich der Besitzer des Beißers mit dem Pferd rumzanken, oder gar an seiner Erziehung arbeiten, dieser wertvolle Tipp fällt nicht. Aber er darf niemals dem Pferd eins auf die Nase geben. Davon werden die ja kopfscheu. Und dann? Siehe Punkt 1.
Foto: Zum Glück was diese Dinge angeht: mackenlos.