„Sehr geehrte Damen und Herren!

Wir haben uns heute hier zusammengefunden, um offiziell Stellung zu nehmen, zu diesen haltlosen Vorwürfen, die sich seit gestern beharrlich im Stall verbreiten, bezüglich des hier anwesenden Todessterns. Anzuführen ist, dass Frau Todesstern eine gewisse Prominenz genießt, allerdings im negativen Sinne, sodass grundsätzlich viele Personen ihr voreingenommen begegnen. So auch in der gestrigen Reitstunde, die Thema dieses Statements sein wird.

Reitschulkind A wollte unbedingt den Todesstern reiten, eigentlich nur aus Prinzip, weil sie in genau dieser Reitstunde niemals zur Verfügung steht, da sie dort von der hier anwesenden Frau Arschlochpferd geritten wird. Jeden Dienstag. Reitschulkind A terrorisierte daraufhin Reitlehrerin B, die irgendwann wortwörtlich zu Reitschulkind A und Helikoptermutter C sagte: Mach halt, aber heul nachher nicht.

Frau Arschlochpferd verzichtete also auf die Reitstunde und sah sich zusammen mit Frau D diese aber an, aus Interesse. Nicht aus Lästergründen. Sie grüßte jedoch den Todesstern und der Todesstern grüßte auch zurück. Ohren anlegen, Zähne fletschen. Das gilt in Todessternkreisen als Gruß und sollte nicht als Drohung gesehen werden.

Helikoptermutti C sah das anders und rannte dort bereits sich lautstark beklagend zu Reitlehrerin B, die auf ihren ersten Satz verwies: Mach halt, aber heul nachher nicht. Die nicht vorhandene Drohung (Gruß) richtete sich jedoch sowieso nicht gegen Reitschulkind A.

Ebenso ist es haltlos, dass der Todesstern sich nicht hat satteln lassen. Hat er doch. Nur eben von Frau F, die den Putzplatz auf dem Weg zu den Sanitäranlagen überquerte. Dies liegt gewiss nicht an Reitschülerin A, die hat sicherlich alles richtig gemacht. Seinen Sattel neben das Pferd zu halten und zu warten, ist auf jeden Fall die richtige Taktik. Bei einem Kamel …

Weiterhin behauptet Reitschülerin A, nachdem sie endlich auf dem Todesstern platznahm, dass diese sich weigerte, sämtlichen Hilfen zu gehorchen. Dies ist so nicht korrekt, denn rumsitzen ist keine Hilfe. Daher trifft den Todesstern hier auch keine Schuld.
Als Frau F von den sanitären Einrichtungen zurückkehrte, fand sie die Reitstunde auch bereits nach eigenen Aussagen in vollem Gange wieder, sie hatte sich verspätet, weil draußen ein Kind von einem Pony gefallen ist.
Hier muss ich ebenfalls Dementi einlegen, entgegen aller Behauptungen ist dieses Kind E nicht wegen des Todessterns heruntergefallen, hier liegen schließlich mindestens 100 Meter räumliche Trennung vor.

Während der Reitstunde kam es zu mehren Vorfällen, die allerdings nur indirekt mit dem Todesstern oder Frau Arschlochpferd zu tun hatten. Als die Reitlehrerin nieste, schoss eines der Privatpferde rückwärts durch die Abteilung. Blieb am Todesstern hängen, die sich daraufhin umdrehte und diesem Pferd demonstrierte, was ihr Bereich ist. Reitschülerin A kreischte daraufhin abnormal laut los, sodass sogar drei Schulpferde aufwachten und davontrabten.

Das machte den Todesstern so nervös, dass sie ebenfalls lostrabte. Wir sprechen hier von Trab, meine Damen und Herren, nicht von unkontrollierbarem Durchgehen, so wie es in den Erzählungen behauptet wurde, wenn von fraglichem Tag die Rede war.
Reitschülerin A kreischte weiter, ließ die Zügel los und Helikoptermutter C rannte in die Halle, wurde vom unkontrollierten Todesstern leicht gestreift, was sie aber gar nicht wahrnahm, da es sich hier um das äußerste Schweifende handelte. Näher traute sie sich nicht an die Beschuldigte.

Reitlehrerin B brach daraufhin die Abteilung ab und verlangte, dass Reitschulkind A durchpariert und absteigt. Reitschulkind A saß aber immer noch heulend auf dem Todesstern, hatte die Zügel weggeworfen und tat immer noch nichts. Und damit wir uns richtig verstehen, auch wenn hier der Name Reitschulkind fällt: Reitschulkind A war zum besagten Zeitpunkt bereits 14 1/2 Jahre alt. Und nicht wie angenommen 6 Jahre.
Nachdem Reitschulkind A immer noch nicht durchpariert hat, springt Reitlehrerin B mal eben in den Hufschlag und hält den Todesstern an, die sich ungerecht behandelt fühlt. Keine Zügel, wackelnde Beine, sie hat hier alles richtig gemacht.

Ich bitte sie nun also, die geschehenen Ereignisse aufs Schnellste korrekt wiederzugeben, da sich der Todesstern sonst vorbehält, eine Unterlassungsklage anzustreben. Ich weise ausdrücklich im Namen der von mir vertretenen Person sämtliche Beschuldigungen zurück, dass aufgrund der schlechten Laune meiner Mandantin ständig Reitstunden gesprengt werden, Kinder vom Pferd fallen und man sie nicht anständig kontrollieren kann.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Gerne steht ihnen auch Frau F. nachher noch Rede und Antwort, wenn sie an einer Zeugenaussage interessiert sind.
Ich habe fertig!“

Foto: Braucht auch manchmal einen Pressesprecher. Dann, wenn mal wieder Futter verschwindet. War er NIE!