Ich schwöre euch, die kennt ihr alle. Reiter haben ja im allgemeinen eine Engelsgeduld, weil sie mit Lebewesen zusammenarbeiten, die ihren eigenen Kopf haben und überzeugt werden möchten. Aber wenn es um den Rest geht, dann können Reiter nicht nur zum Monk mutieren, sondern auch Tobsuchtsanfälle bekommen, die sich gewaschen haben. Sie haben ihre ganz eigene Hassliste an Dingen, die sie verrückt machen und
1. Der Dorn geht nicht ins Loch
Und es gibt Tote! Gestern ging das noch problemlos? Was zum Teufel ist jetzt anders? Der Winkel? FICK DICH MIT EINEM WINKEL! Puh, noch mal durchatmen. Noch mal versuchen … HERRGOTTSAKKRA! Neue Trense holen.
2. Heunetze aufhängen
Wie soll das verdammte Heu eigentlich da rein? Und wo hängt man das eigentlich hin? Und wie macht man den Knoten, dass man den Scheiß auch später wieder abbekommt? Und wieso werden meine Arme lahm, weil ich das mal wieder nicht durch die winzige Öse bekomme, die dafür vorgesehen ist? Und wieso zum Teufel macht mein Pferd das Netz ständig kaputt? Kann das nicht manierlich fressen? Reiter, die wie Rumpelstilzchen im Stall um ein Heunetz hüpfen, sind definitiv häufig.
3. Das Leder lässt sich nicht anständig durch die Schnalle ziehen
Welche hassenswerten Gestalten designen eigentlich diese Dinger? Die Spitze des vorne deutlich schmaleren Lederstrippens geht dann durch. Der Rest nicht. Als würde man das immer nur im ersten Loch benutzen. Reiter hassen Beulen an Trensen. Wieso tut ihr uns das an?
4. Sich “vergreifen”
Na, wie oft schon mit Ponyzügeln nach Hause gefahren? Oder eine Trense zusammengebaut und ein Teil war dann plötzlich Cob statt WB, obwohl man es schon zehnmal gegengecheckt hat? Tja … da hilft nur die Lochzange. Oder stumpf weiterreiten mit den Ponyzügeln. Ein Traum bei jedem Langhalspferd.
5. Krünkelige Schabracken
Eigentlich hat die mal gepasst. Und man mag die ja auch gerne. Aber jetzt wirft das blöde Ding nach dem Waschen falten, oder der Klett hält nicht mehr und verfärbt ist es auch. Da kann man noch zehn Mal ums Pferd hupfen, plötzlich sieht das einfach scheiße aus.
6. Gestern passte das noch
Man hängt seine Trense in den Schrank, nimmt sie wieder raus, montiert sie ans Pferd … und plötzlich sitzt da alles total spack. Man verschiebt Stirnriemen, sortiert alles und immer noch sieht das irgendwie schief aus. Man probiert vielleicht auch eine andere Trense aus, weil man mit der heute so gar nicht zufrieden ist. Die sitzt dann aber auch scheiße. Bis man feststellt, dass hier was hochgerutscht ist, oder da eine Schnalle offen.
7. Bandagen aufwickeln
Also das aufwickeln an sich ist ja nicht schlimm. Aber dass wir sie immer wieder falsch aufwickeln und das erst feststellen, wenn wir sie wieder ans Pferdebein montieren wollen … also das macht uns schon etwas rasend.
8. Leute die einen von der Bande an anstieren
Denen möchte man ja am liebsten zurufen: “Hast du ein Problem?” Da kann man noch so geil reiten, wenn die komisch gucken, dann fühlen wir uns plötzlich nicht mehr geil. Eher so Führzügelklasse für besoffene zu groß geratene Kinder.
9. Hufeisen suchen
Wie glücklich sind die Hufeisenlosen, denn sie müssen NIEMALS eine f…ing drölf Hektar Weide absuchen, oder mal wieder selbst Hand anlegen, wenn das Eisen noch an einem Stumpen von Nagel hängt. Immerhin fühlt sich der Eisenreiter immer wie ein Hufschmied, wenn er jemandem befiehlt: “Zange” und dann damit unterm Pferd hantiert. Grundsätzlich verlieren Pferde Eisen dann, wenn man was mit ihnen machen möchte. Nie an Tagen, an denen man eh schon keine Zeit und Lust hatte.
10. Führstricke überall
Kennt ihr auch diese netten Personen, die Führstricke statt an das Weidetor neben das Weidetor werfen? Schön ins taufrische Gras? Die könnte ich ja erwürgen. Oder Führstricke vor die Box werfen. Oder sie ständig am Putzplatz hängen lassen. Scheiß mal auf den Pferdeführerschein, wir brauchen einen Strickführerschein! Wo darf man die parken, wo muss man sie hinhängen und wieso zum Teufel man sie wegräumen sollte, müssten unbedingt Teil des Kurses sein.
Foto: Grüß Gott!