… ist auch ein Querschnitt durch die verschiedenen Sorten von Reitern. Nur schlimmer, weil sie dabei auch noch Kunden sind. Und Kunden wollen ja wie Könige behandelt werden. Aber nicht nur diese Mentalität kann dem Reitlehrer den letzten Nerv rauben. Auch diskussionsfreudige Reitschüler, Nichtzahler oder Querulanten. Betrachten wir das heute mal genauer:
1. Die Lernwillige
Die kommt früh in den Stall, damit sie auch etwas anderes mitbekommt, als das fertig gesattelte Pferd. Sie kann dabei allerdings durchaus anstrengend werden, wenn sie ständig Sachen fragt, beschäftigt werden möchte, oder einfach im Weg steht, weil sie es noch nicht besser weiß. Trotzdem liebt der Reitlehrer die Lernwilligen. So, wie ja auch manche Leute Senf auf Käse lieben (ich zum Beispiel).
2. Die Pfennigfuchserin
Sie nervt. Ist der Reitlehrer 2 Minuten zu spät? „Ich zahl aber dann nicht die ganze Stunde. Du warst ja nicht da.“ Das Schulpferd muss gewechselt werden, weil es sich in der laufenden Reitstunde vertritt? „Ich möchte einen Gutschein, oder die Zeit hintendran hängen.“
Außerdem fragt sie ständig nach Rabatten, denn sie schleppt ja manchmal Freunde an, die auch mal eine Reitstunde nehmen.
3. Die Schaukel-zu-nah-an-der-Wand-Schülerin
Bei dieser Dame, egal welchen Alters, ist irgendetwas schief gegangen. Sie stellt sich schlichtweg bei allem irgendwie doof an. Ein Pferd läuft weg, weil Fräulein Träumerle einfach nicht mehr festgehalten hat. Wer vergisst nachzugurten? Ja, richtig. Trotz drei Ermahnungen pro Stunde. JEDER Stunde. Der kann man sonst was erzählen, es geht hier rein, da raus und es bleibt nichts haften. Alles gut durchgewischt im Hirn.
4. Die Besorgte
Sie sorgt sich um alles. Nicht nur um sich, nein auch um das Pferd. „Ach, ich mag den aber jetzt nicht bestrafen, nur weil der stehenbleibt. Ich bin ja auch manchmal müde.“
Während der Reitlehrer dabei zuguckt, wie sich das Pferd kaputt lacht. Wenn die Besorgte sich nicht gerade um das eigene Schulpferd sorgt, sorgt sie sich um andererleuts Pferde, weil man von der Halle aus ja in die Stallgasse gucken kann. Die Besorgte weint auch gerne mal ungefragt los. Will dann aber nicht sagen warum. Irgendetwas bereitet eben immer Sorgen.
5. Die, die keinen Unterricht braucht
Sie ist auch nur da, um das jedem zu erklären. Eigentlich kann sie alles. Wenn der Reitlehrer etwas erklärt, kommt: „Ja, ja, ich weiß.“ ja, ja heißt bekanntlich: Leck mich am Arsch. Mit dieser Attitüde nervt sie auch alle Gruppenteilnehmer. Vor allem, weil sie eigentlich gar nichts weiß. Aber sagt gerne so Dinge wie: „Das wollte ich auch grad sagen!“
6. Die Chillige
Die Chillige lebt nach dem Motto: Deal with it. Das Schulpferd, das keiner mag? Mir doch egal, ich reite, was ich vorgesetzt bekomme. Sie beklagt sich nie, selbst wenn sie einen Grund dafür hätte (Oberschenkelbruch!). Aber sie hat sich das ja selbst ausgesucht und ihr Motto ist nicht nur: Deal with it – sondern auch: Heul nicht!
7. Die „Ja-Herr-Lehrer“-Schnitte
Meist beim männlichen Reitlehrer zu finden. Sie haben ihn so lieb und schleimen was das Zeug hält. Vielleicht, um mal irgendwann eine ganz private Reitstunde im Boudoir zu bekommen. Weiß man nicht. Aber wenn der Reitlehrer fragt, wer Pferd ABC reinholen kann, das muss gleich für einen Anfänger gesattelt werden, rennen sie kreischend davon, um den Befehl auszuführen. Manchmal kollidieren sie dabei allerdings mit der Lernwilligen, die das wirklich nur aus Lernzwecken machen will. Geht nie gut aus. Denn die „Ja-Herr-Lehrer“-Schnitte kann sehr fies werden, wenn man ihr den Platz streitig macht.
Foto: Hach … Sommer. Damals war alles noch besser.